Das 6h Rennen von Abu Dhabi der Creventic Serie ist am vergangenen Wochenende mit einem Sieg des österreichischen Baron Motorsport Ferrari F488 GT3 des Pilotenquintetts Ernst Kirchmayr, Philipp Baron, Roman Ziemian, Axcil Jefferies und Mikkel Mac zu Ende gegangen. Das von der Pole ins Rennen gegangene Team siegte nach 166 Runden mit einer Runde Vorsprung auf den niederländischen BMW M6-GT3 des JR Motorsport Teams mit dem Duo Ted van Vliet und Max Weering, die sich in einem vergleichsweise engen Duell gegen den Saalocin by KoxRacing Porsche 911 GT3 R von Nico Pronk, Stéphane und Peter Kox mit 38s Vorsprung durchsetzen konnte.
Platz 4 ging an den gut 2 Minuten dahinter plazierten Herberth Motorsport Porsche von Häring/Neuhofer/Renauer, der sich gegen den von Brunot/Li pilotierten Leipert MotorsportLamborghini Huracán GT3 evo durchsetzen konnten. Der Sieg in der Porsche-Cup-Klasse ging an den Huber Racing Porsche des Trios Rindone/Hoffsümmer/Fulgenzi auf Platz 7. Wie schon in Dubai siegte der Les Deux Arbres Ligier JS2R von Bouchut/Valente in der TCX-Klasse auf Gesamtrang 11 während der TCR-Sieg an den AC Motorsport Audi TCR ging.
Insgesamt 31 Wagen (und damit gut doppelt so viele wie bei den Gulf 12 hours Anfang Januar) bestritten das nicht zur Meisterschaft der Creventic 24 Stunden-Serie gehörende Bonusrennen. Der aus Simbabwe stammende Axcil Jeffries konnte damit den zweiten Sieg bei einem Creventic Rennen in Folge einfahren, nachdem er vor einer Woche bereits auf dem siegreichen Audi des Team WRT engagiert war.
Die nächste Meisterschaftsrunde der 24 Stunden-Serie findet am 25.März mit der achten Ausgabe der 12h von Mugello statt.
BMW Werkspilot Augusto Farfus wird noch diese Saison seine Prototypenpremiere absolvieren. Der 38 jährige Brasilianer, 2010 Gesamtsieger beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring, wird im itanienischen BHK Motorsport Team die Europäische Le Mans Serie bestreiten und sich auch als Fahrercoach um die LMP3-Piloten des Teams kümmern.
Damit sammelt Farfus erste LMP-Erfahrungen für seinen Münchner Arbeitgeber der im nächsten Jahr mit einem LMDh-Prototypen in die IMSA-WeatherTech SportsCar Championship einsteigen möchte und möglicherweise sogar eine Rückkehr nach Le Mans erwägt. Damit dürfte Farfus der 2020 mit Walkenhorst Motorsport die Intercontinental GT Challenge gewann als einer der potentiellen Piloten des Engagements in Frage kommen.
Auch Audi hat seinen Fahrerkader in diesem Jahr deutlich ausgebaut. Von 13 Piloten im Vorjahr wächst dieser auf 18 in 2022 an – und das obwohl noch 2 Abgänge aus dem Vorjahreskader zu verzeichenn sind. Der Grund für den Ausbau sind dabei verstärkte Engagements in der DTM und der TCR-Szene.
Das Gros der Piloten aus dem Vorjahr bleibt den Ingolstädtern erhalten. So wurden unter anderem die Vertrags-verlängerungen mit Frank Stippler , Markus Winkelhock, Christopher Mies , Christopher Haase , Pierre Kaffer,(1.Reihe oben v.l.n.r.) Patric Niederhauser, Mattia Drudi, Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor und Frédéric Vervisch (2.reihe v.l.n.r.) sowie die beiden erst im letzten Jahr zum Kader gestossenen Piloten Dennis Marschall und Charles Weerts bekannt gegeben. Auch TCR Entwicklungspilot Nathanael Berthon, der im Verlaufe der Saison im Stammkader aufgenommen wurde, wird weiterhin zum Einsatz kommen.
Offiziell in den Kader aufgenommen wurden die beiden DTM-Piloten René Rast und Nico Müller. Müller startete bereits im letzten Jahr mit dem Team Rosberg in der deutschen Traditionsserie. Rast kehrt aus dem eingestellten Formel E-Programm in die DTM zurück.
Offiziell verabschiedet wurden hingegen Mike Rockenfeller und Rahel Frey. Rockenfeller, der zuletzt in der DTM im Abt Sportsline Team startete wurde zuletzt ein Wechsel ins GM-LMDh-Programm mit Cadillac angerüchtelt. Rahel Frey war bereits im vergangenen Jahr parallel mit dem Ferrari-Iron Dames Projekt in der Europäischen Le Mans Serie und in Le Mans verbandelt.
Zusätzlich zu den 15 zuvor genannten Piloten hat man nun für 2022 den Kader um 3 weitere Piloten erweitert. ADAC GT-Masters-Champion Ricardo Feller, der nun in die DTM wechselt wurde ebenso aufgenommen wie der 21 jährige Allgäuer Luca Engstler und der 22 jährige Belgier Gilles Magnus. Die beiden letzteren Piloten haben sich mit Erfolgen in der TCR Szene empfohlen und sollen diversen Audi Kundenteams unterstützen
Noch keine Rolle spielt derzeit offiziell das kommende Audi LMDh-Programm bei der Fahrerauswahl. Hier stehen im aktuellen Kader allerdings auch genügend Piloten mit entsprechenden Erfahrungen bereit. Erste LMP-Erfahrungen haben unter anderem René Rast, Pierre Kaffer, Frédéric Vervisch, Dries Vanthoor und Kelvin van der Linde gesammelt. Ob man sich mit dem kommenden Einstieg in dieses Programm weiter verstärkt, wird abzuwarten sein.
Das Roar before the Rolex, das traditionelle Testwochenende im Vorfeld der 24 Stunden von Daytona ist gestern mit dem 100 minütigen Qualifying Rennen zu Ende gegangen, das in diesem Jahr die Startaufstellung für die 55.te Ausgabe des Nordamerikanischen Langstreckenklassikers bestimmt hat. Diese wird der Wayne Taylor Racing Acura ARX-05 DPi anführen, den die beiden Piloten Ricky Taylor und Felipe Alburquerque im nur für 2 Piloten ausgelegten Qualifikationslauf nach 61 Runden zum Sieg führten. Das Acura-Duo siegte mit einem Vorsprung von 7,9s auf den JDC Miller Motorsports Cadillac DPi von Tristan Vautier und Richard Westbrook, die sich um weitere 1,669s gegen ihre Markenkollegen Kobayashi/Johnsson im Ally Racing Cadillac durchsetzen konnten.
In der LMP2-Klasse setzten sich an der Spitze die beiden PR1-Mathiasen MotorsportsOreca LMP2 durch wobei Ben Keating und Mikkel Jensen am Ende in der #52 die Klassenpole errangen. Die LMP3-Klassenpole errang in einem von zahlreichen Ausfällen in dieser Klasse geprägten Rennen das Andretti Autosport Team mit seinem Ligier JS P320 LMP3.
In der stark besetzten GTD/GT3-Klasse, die erstmals mit einer Pro-Klasse (die ab sofort die GTLM/GTE ersetzt) und einer Am-Klasse als Fahrerkategorien unterschieden wurde, ging die Pro-Pole an den TR3 Racing Lamborghini Huracán GT3 evo von Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti während sich Richard Ward und Lukas Auer im Winward Racing Mercedes AMG GT3 die GTD-Am Pole sichern konnten.
Mit 7 DPi (Vorjahr: ebenfalls 7), 10 LMP2 (10), 9 LMP3 (7) 13 GTD-Pro (Vorjahr: 6 GTLM) und 22 GTD (19) steht in diesem Jahr ein Gesamtfeld von 61 Wagen am Start, das am kommenden Wochenende in die 55. Ausgabe des Rennens starten wird. Auch wenn es in diesem jahr auf unseren Seiten mangels Berichterstatter keinen Rennbericht geben wird, wollen wir in den kommenden Tagen einen kurzen Überblick über das Feld liefern.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Der Essener Speed Monkeys Rennstall hat angekündigt 2022 mit 2 Vantage AMR GT4 in die DTM Trophy einsteigen zu wollen. Als erster Pilot des Engagements steht der aus dem BMW M2 Cup aufsteigende Mike Hancke fest, der letztes Jahr Gesamtdritter im BMW Markenpokal im Max Kruse Motorsport Team wurde.
Die letztes Jahr wieder hauptsächlich im Porsche Sports Cup engagierte Mannschaft von Teamchef Christian Bracke hatte zwar schon 2021 mit dem Einstieg in die GT4-Serie des DTM-Serienpakets geliebäugelt, den geplanten Einstieg mit 2 Cayman allerdings am Ende nicht realisierten können. Am Ende verzeichnete man lediglich einen Gaststart im Konkurrenzpaket des ADAC bei der ADAC GT4 Germany in Hockenheim.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
ABT Sportsline will in diesem Jahr erneut drei Audi R8 LMS GT3 in die Rennen der DTM schicken. Neben dem dreimaligen DTM-Champion René Rast und dem letztjährigen Meisterschaftsdritten Kelvin van der Linde hat man den 21-jährigen Ricardo Feller für das dritte Cockpit verpflichtet. Der Schweizer, der als amtierender ADAC GT-Masters-Champion in die deutsche Traditionsserie wechselt, wurde just wie auch Rast und van der Linde in den Audi-Werksfahrerkader aufgenommen und startet nun in der Mannschaft von Teamchef Thomas Biermaier.
BMW hat erstmals einen Überblick über seinen Werksfahrerkader präsentiert. Für die Saison 2022 hat man nicht weniger als 19 Piloten unter Vertrag genommen. Alle 19 sind bereits aus den vergangenen Jahren bekannte Gesichter in der BMW M Motorsport Familie. In den kommenden Monaten werden sie im neuen BMW M4-GT4 weltweit Einsätze für verschiedene BMW M Motorsport Teams absolvieren sowie in der Testphase des neuen BMW M LMDh eine entscheidende Rolle spielen. Details über die Zuteilungen der Fahrer zu entsprechenden BMW M Motorsport Teams und Rennserien will man zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Vorerst für den BMW M4-GT4 eingeplant sind die 3 Junioren Dan Harper, Neil Verhagen und Max Hesse (Bild).
Mit dem gebürtigen Salzburger und 2-fachem 24h Spa-Sieger Philipp Eng, Timo Glock, Jens Klingmann, Marco Wittmann (v.l.n.r) und BMW Junior Max Hesse starten 5 deutschsprachige Piloten im Kader der Münchner. Der gebürtige Fürther Wittmann ist dabei der erfahrenste deutsche Pilot – der 2-fache DTM-Champion gehört dem Werkskader seit 2012 und somit seit 10 Jahren an.
Der Rest des Kaders ist sehr international aufgestellt. 4 Briten (Nick Yelloly, Alexander Sims, Jake Dennis und BMW-Junior Daniel Harper), 3 US-Amerikaner (John Edwards, Connor de Phillippi und Junior Neil Verhagen), 2 Niederländer (Nick Catsburg & Stef Dusseldorf), sowie der Schwede Erik Johansson, der Finne Jesse Krohn, der Kanadier Bruno Spengler, der Südafrikaner Sheldon van der Linde und der Brasilianer Augusto Farfus sorgen dafür das 10 Nationen im Kader der Münchner vertreten sind.
Farfus ist dabei der „Alterspräsident“ im Kader – nicht wegen seines Alters (39); der 5-fache DTM-Sieger Timo Glock ist ein Jahr älter - sondern wegen seiner Zugehörigkeit. Seit 15 Jahren greift „Gustl“ für die Münchner ins Steuer und hat dabei neben Siegen bei den 24h-Rennen am Nürburgring und in Daytona auch den Intercontinental GT Challenge-Titel 2020 einfahren können.
Nicht mehr zum BMW M Motorsport Fahreraufgebot zählen Martin Tomczyk und Maximilian Günther (beide GER). Tomczyk hat seine aktive Rennfahrer-Karriere beendet und widmet sich neuen beruflichen Herausforderungen im Rahmen der DTM. Günther startet in der ABB FIA Formula E World Championship für Konkurrent Nissan.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am vergangenen Wochenende hat auch die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ihre Nennliste offiziell veröffentlicht. Ein Rekordfeld von 39 Teilnehmern hat für die 10. Saison der Serie 2022 genannt. (Hier geht es zum Download der vorläufigen Nennliste). Mit 21 Prototypen und 18 GTE erreicht das Feld die Kapazitätsgrenze für einige der ins Auge gefassten Kurse. Als Konsequenz hat die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft angekündigt bis auf weiteres keine Gaststarter zuzulassen, da schlichtweg keine Garagenboxen auf Kursen wie Fuji mehr zur Verfügung stehen.
Das Feld der LMP1 wächst mit dem Einstieg von Peugeot um einen weiteren Hersteller. Dafür schraubt die Scuderia Glickenhaus ihr Engagement um einen Wagen auf nur noch ein engagiertes Fahrzeug herunter. 6 Wagen sollen sich im Verlauf der Saison einen Schlagabtausch um die Gesamtsiege liefern, wobei Peugeot schon angekündigt hat, den Saisonauftakt in Sebring auszulassen und die Scuredia Glickenhaus wahrscheinlich nach Le Mans wieder nicht im Feld vertreten sein wird.
In der LMP2 ist das Gros der neuen Teilnehmer zu finden. 15 Oreca bedeuten das grösste Feld das jemals in dieser Klasse angetreten ist – und leider auch das eintönigste! Die Gründe dafür haben wir bei mehreren Gelegenheiten ausführlich erläutert. Hier kündigt sich schon zum Teil der Boom an LMDh-Einsatzteams für das kommende Jahr an, die zum Teil in dieser Saison schon mit den LMP2 erste Erfahrungen im Prototypensektor sammeln wollen. Mindestens 4 Mannschaften werden zu diesem Kreis gezählt. Zu 7 letztjährigen Teilnehmern kommen 8 Autos hinzu. Auf die genaue Zusammensetzung werden wir in den nächsten Tagen noch einmal detailliert pro Klasse eingehen.
Während in der GTE-Pro mit einer Corvette ein Auto das etwas fade Porsche-Ferrari-Duell belebt, bleibt die Anzahl der Starter in der GTE-Am-Klasse mit 13 Mannschaften konstant. Hier kommt der Meisterschaft zugute das man erneut pandemie-bedingt nur 6 Läufe ins Auge fasst, was interessierten Privatiers entgegen kommt, die sich bei mehr Rennen wahrscheinlich eher eine SRO-Meisterschaft ausgesucht hätten. Auf der anderen Seite sorgt das bevorstehende Auslaufen der GTE-Klasse für ein mager besetztes Pro-Feld - was sich erst mit der Einführung einer GT3-Pro-Klasse in der WM ändern dürfte.
Vergleicht man in der nebenstehenden Grafik die Feldgrössen der WEC-Felder aller Saisons so fällt einem auf das das diesjährige Rekordfeld um gleich 5 Wagen grösser ausfällt als das bisherige Rekordgrid 2015. Damals schrumpfte das Feld allerdings schon zu Saisonbeginn durch diverse Absagen – allen voran das im Vorfeld viel gerühmte Nissan-Werksengagement - schnell zusammen, so das im Endeffekt knapp 30 Mannschaften die gesamte Saison bestritten. Somit dürfte die kommende Saison bei den 6 anstehenden Läufen mit dem vollen Feld eine bisher nie erlebte reichliche Trackaction bieten – und damit einen viel versprechenden Vorgeschmack darauf geben was 2023 passieren wird, wenn wir auch bei der Top-Klasse endlich mal wieder zweistellige Starterzahlen erwarten dürfen.
Die Inter-Europol Competition Mannschaft hat die Besatzung für das Asiatische Le Mans Serie -Engagement 2022 unter Dach und Fach bekommen. Der Chilene Nico Pino, der Kanadier James Dayson und der aus Portugal stammende Guilherme Oliveira werden den einzigen genannten Ligier JS P320 LMP3 des Teams bei den 4 Läufen in den arabischen Emiraten pilotieren.
Der junge Chilene Pino absolvierte schon 2021 2 Rennen in der ELMS zusammen mit dem Team. Pino. Der 43-jährige Kanadier Dayson startet seit 2018 regelmässig in der Europäischen Le Mans Serie oder dem Michelin Le Mans Cup. Der 17 jährige Portugiese Oliveira hingegen hat 2021 erst ein Rennen in der ELMS mit dem Luxemburger Racing Experience-Team bestritten und kommt aus dem iberischen Formel und Kartsektor. Sowohl Pino als auch Drayson haben bereits mit dem Team ein weitergehendes Engagement in der Europäischen Le Mans Serie 2022 vereinbart.
Die 24 Stunden-Serie gilt allgemein noch als letzter Hort der Klassen und Markenvielfalt neben der rein Nürburgring-Basierten Nürburgring Langstrecken Serie. Doch auch beim Langstreckenformat der niederländischen Creventic Gruppe dominieren mittlerweile die Autos von der Stange – nicht unbedingt mit negativen Folgen wie das Rennergebnis der just absolvierten 17. Ausgabe des 24h Wüstenklassikers in Dubai einem verblüffenderweise vor Augen hält.
Trotz eines Feldes von 79 Startern – der Schnitt bei allen Enduros in Dubai liegt übrigens bei 80, womit der Klassiker zum zweitgrössten professionellen Rundenstreckenrennen nach den 24 Stunden Rennen am Nürburgring avanciert – gab es in diesem Jahr erstaunlich wenige Totalausfälle. Auch wenn die erneut erreichte Rekordzahl von 22 Code 60-Phasen (davon die Hälfte in den ersten 6h) zunächst ein anderes Bild vermittelte. Nur 9 Autos kamen am Ende nicht ins Ziel, wohingegen 70 Wagen am Samstag Mittag unserer Zeit die Zielflagge entgegen nehmen konnten.
Ein Grund der dazu beitrug ist sicherlich die mittlerweile stark gestiegene technische Zuverlässigkeit der Einsatzgeräte. Das Gros der Autos bei den 24h von Dubai kommt mittlerweile „von der Stange“. Sprich: es handelt sich bei den meisten Fahrzeugen um Sportmodelle der Grossserienhersteller deren jahrelange Entwicklungs- und Detailarbeit an der Haltbarkeit ihrer in Massen gefertigten Fahrzeuge nach der Erfahrung Zehntausender Rennkilometer ihrer Kunden nun Früchte trägt. Nicht umsonst sind bislang alle Ausgaben des Wüstenenduros von deutschen Autos gewonnen worden.
Fasst man die 8 Klassen nach Kundensport-Modellen und Sonderkonstruktionen ein so fielen bei der diesjährigen Ausgabe mit den GT3 (28 Wagen), den Cup-Porsches (19) den GT4 (11) und den TCR´s (8) 64 der 79 gestarteten Wagen per Definition unter die „Grosserien-Rennfahrzeuge“.
Und diese Zahl wächst nun noch weiter denn bei den 4 GTX war mit dem wieder mal an zahlreichen Defekten kränkelnden Vortex von Gomez Competition nur eine echte „Bastelbude“ am Start. Mit dem siegreichen GT2-Audi und den beiden Cup-Fahrzeugen von Leipert und KTM (eigentlich auch ein GT2) kamen auch hier 3 (Gross?)-Serien Fahrzeuge hinzu. Und unter den 11 verbleibenden TCX gab es mit den Ligiers und den M2-BMW´s weitere Cup-Wagen hinzu. Zwar fielen auch eigentlich die von Chassis-Fabrikant Mygale gefertigten Cup-Lameras nominell unter die Sparte der Cup-Fahrzeuge, jedoch traf auf die minimalistisch ausgestatteten französischen Rohrrahmenkonstruktionen zumindest die Zuverlässigkeitsvermutung nicht zu.
Zählt man den Vortex sowie die beiden Lamera und Ginetta (die bei dieser Ausgabe nicht gerade mit Zuverlässigkeit glänzten) als Individual-Fahrzeuge dann bestand nur knapp 6% des Feldes nicht aus Grossserien-Fahrzeugen. Am Nürburgring sind es in der Nürburgring Langstrecken Serie bei jedem Rennen zumindest bis zu 30 seriennahe Produktionswagen in den V-Klassen am Start – auch wenn auch dort die Wagen von der Stange von Jahr zu Jahr mehr werden. Das die zuverlässigkeit der Wagen auch dort auf kosten der Marken- und Modellvielfalt geht ist wohl ein kaum aufhaltbares Phänomen...