Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Sonstige GT
Die in Belgien gelegene Rennstrecke Circuit de Spa-Francorchamps erfreut sich hoher Beliebtheit im Motorsport. Neben den 24 Stunden im Rahmen der GT World Challenge und der FIA WEC (und der F1) gastiert auch die 24h Serie seit 2017 auf dem so genannten Ardennen-Kurs. Berühmt ist die Strecke vor allem wegen der Streckenabschnitte Eau Rouge/Raidillon sowie Blanchimont; Abschnitte, bei denen alles passen muss, damit selbst die GT3-Fahrzeuge diese mittlerweile ohne großes Gaslupfen durchfahren können.
Die "Jüngeren" unter uns (zu denen ich mich jetzt auch mal zähle) sind sicherlich Rennen in Erinnerung wie:
Die LMES, mit den Kämpfen zwischen Peugeot 908 HDI FAP gegen Audi R10 TDI und Audi R15 TDI, im Feld weitere LMPs von Pescarolo und dem Team Oreca Matmut, oder auch die Lola Aston Martin. Mit im Feld die privaten LMP2, GT1 und GT2. Der Porsche 997 GT3 RSR von Felbermayr-Proton gegen die Meute der Ferrari F430 GTC.
Nach der LMES war es dann die WEC, zur "alten" Hochphase mit Audi gegen Porsche und Toyota. Und in der "neuen" höheren Hochphase mit nun 9 Herstellern in der Hypercar-Klasse. Und vor den LMGT3 die LMGTE, in der sich Corvette, Ferrari, Ford und Porsche um Siege balgten.
Auch schöne Erinnerungen gibt es an die
24 Stunden von Spa der FIA GT. Die GT1-Klasse mit Fahrzeugen zwischen 8 und 12 Zylindern, Maserati gegen Aston Martin und Corvette, oder vorher Ferrari gegen Viper und Lister. Und dabei Freisinger Motorsport, die mit ihrem Porsche 996 GT3 RS 2003 den Sieg gegen die große GT-Klasse holen konnte. Ab 2011 Teil der GT World Challenge, sehen wir hier Sprints über 24 Stunden.
Und viele weitere Serien, die in Spa spannende Rennen abhalten... Wer nochmal in Erinnerung schwelgen möchte, dem kann ich unsere bebilderten Rennberichte empfehlen.
Die Eröffnung der Rennstrecke fand im Jahr 1921 statt. Ganze 80 Jahre lang wurde zumindest teilweise über öffentliche Straßen gefahren. Mehrere Umbauten hat die Strecke seither hinter sich. Ursprünglich gestartet ist der Kurs mit einer Länge von 14,863 km, der große Cut kam 1979, bei dem die Streckenlänge halbiert wurde. Seit dem letzten Umbau im Frühjahr 2007 beträgt die Länge mit 7,004 km immer noch mehr als bei allen vergleichbaren GP-Kursen. Besonderheit sind die zwei Boxengassen, die für Langstreckenrennen verbunden werden. Der obere Teil der Boxengasse gehört zur neuen Start- & Ziel-Geraden, während der untere Teil auf dem Weg hin zur Eau Rouge noch zur ehemaligen Start- & Ziel-Geraden gehört. Die lange Boxengasse führt entsprechend zu mehr Zeitverlust bei einem Boxenstopp, was die Strategie beeinflusst. Die meisten Rennserien starten ihr Rennen oben auf dem neuen Startstrich, während zB das 24 Stunden Rennen der Tradition verpflichtend nach der La Source-Haarnadel auf die Reise geschickt wird. Neben der mittlerweile permanenten Rennstrecke gehört zu dem Komplex auch eine Kart-Bahn sowie die Möglichkeit, den Abschnitt um Eau Rouge herum für die Rallycross-WM umzubauen.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Knapp eine Woche nach den 24 Stunden von Daytona wollen wir noch einmal auf das Rennen zurückblicken. An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf Zahlen und Statistiken um auszumachen, wie gut die Performance der verschiedenen Marken gegeneinander austariert wurde. Wir blicken auf die besten Topspeeds, die durchschnittlichen Zeiten inkl. der Sektoren - und nochmal spezifisch auf die letzten 2 Rennstunden. Anschließend gibt es noch einen Blick auf die jeweilige Fahrer-Performance; alles bezogen auf die 9 Fahrzeuge, die auch die Zielflagge gesehen haben.
Fangen wir mit dem "wichtigsten" und entscheidenden an: Die Rundenzeit. Zwischen der schnellsten Rennrunde von Sheldon van der Linde (BMW #25) und der Bestzeit des in diesem Punkt langsamsten Cadillac #31 liegen 0,630 Sekunden, also eine Abweichung von 0,66%. Insgesamt fällt hier auf, dass die Cadillac neben dem JDC-Porsche die langsamsten Zeiten vorweisen. Nimmt man die drei Fahrzeuge aus der Rechnung heraus, dann liegen alle Fahrzeuge innerhalb der Hälfte der Abweichung, also 0,33%. Nehmen wir als Richtwert den Durchschnitt der 100 schnellsten Zeiten je Fahrzeug, dann liegt nun der BMW #24 vorne, der langsamste Cadillac liegt nun "nur" noch 0,54% dahinter. Die geringste Abweichung zwischen schnellster Rennrunde und Durchschnittszeit hat der Whelen-Cadillac von 1,06%, die höchste der BMW #25 mit 1,4% (gefolgt vom JDC Miller-Porsche mit 1,63%). Heißt: Das Fahrzeug mit der schnellsten Rundenzeit kann diese nicht in einen guten Gesamtschnitt übertragen, wohingegen der mit der langsamsten schnellsten Zeit dies besser schafft.

Schauen wir auf die Sektorzeiten (auch hier jeweils der Durchschnitt der 100 schnellsten Zeiten), klammern aber diesmal den Nicht-Werks-Porsche von JDC Miller MotorSports aus. Sektor 1: Hier kommt es auf ein gutes Anbremsen in die erste enge Links an, ebenso auf ein sauberes Rausbeschleunigen aus International Horseshoe. BMW und Porsche liegen hier etwa gleichauf, Acura und Cadillac ebenfalls mit etwas mehr als einer Zehntel Rückstand. Sektor 2: Hier kommt es auf ein ruhiges Auto beim Anbremsen zu Kurve 5 an, ebenso auf ein sauberes Rausbeschleunigen aus Kurve 5 und vor allem Kurve 6, um viel Speed mit durch das Banking Richtung Le Mans-Schikane zu nehmen. Schnellstes Fahrzeug ist hier der Porsche, alle Fahrzeuge liegen innerhalb von 0,407 Sekunden. Porsche und BMW liegen wieder etwa gleichauf, mit leichtem Vorteil für den Porsche. Mit etwas über einer Zehntel Rückstand folgen der beste Cadillac und Acura. Sektor 3: Hier steht die Le Mans-Schikane an, und dann das Beschleunigen zu Start&Ziel. In diesem kurzen letzten Sektor liegen die Fahrzeuge innerhalb von 0,290 Sekunden. Diesmal ist Acura mit BMW fast gleichauf, Porsche folgt mit einer Zehntel Rückstand, Cadillac fehlen fast drei Zehntel. Beim Topspeed sind alle Marken sehr nah beieinander, was durch die BoP ja auch so gewollt ist. Einzig Cadillac fällt auch hier minimal ab.
Als nächstes der Blick auf die finalen 2 Rennstunden, auf die es in Daytona ja immer ankommt - denn durch die Safety Car-Regelung bleiben die Fahrzeuge wenn keine großen Probleme auftreten traditionell eng zusammen. Hier kann beobachtet werden, wer im Vergleich zu den 100 schnellsten Runden noch zulegen konnte, oder am Ende Zeit verloren hat. Nach dem JDC Miller-Porsche mit 0,44% konnten der am Ende drittplatzierte Porsche #6 und der zweitplatzierte Acura #60 sich zum Ende hin um 0,21% verbessern, auch verbessert haben sich der siegreiche Porsche #7 sowie der BMW #24, der noch um den Sieg mitkämpfen wollte. Hier wäre der Vergleich noch interessanter gewesen, wenn Dries Vanthoor nicht mit den Problemen am Frontsplitter gekämpft hätte... Langsamer wurden hier hauptsächlich die Teams, die kein Wort mehr um den Sieg mitreden konnten.
Zu guter Letzt noch unsere Übersicht der Fahrerperformance. Hier muss man wie immer im Hinterkopf behalten, dass die Fahrer zu unterschiedlichen Zeiten auf der Strecke unterwegs waren - also bei den meist geringen Unterschieden auch berücksichtigt werden muss, dass die Strecke Mittags und Mitternacht unterschiedliche Performance erlaubt. Trotzdem kann man hier zB die gute Performance von Kaku Ohta auf dem Acura #93 hervorheben, oder das Kevin Magnussen nach dem Umstieg aus der F1 direkt wieder auf dem Niveau der Teamkollegen ist.

Abschließend kann man an dieser Stelle also behaupten, dass die Performance der verschiedenen Marken BMW und Porsche gut ausgeglichen scheint. Acura war leicht im Hintertreffen, Cadillac haben die BoP-Einschnitte vor dem Rennen aber getroffen. Wenn wir aber an Rennen von vor 10 Jahren oder älter denken können wir ganz klar sagen, dass die Performance sehr enge beieinander liegt und das System das jede Marke siegfähig sein soll grundsätzlich funktioniert.
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Mit den 24 Stunden von Daytona steht an diesem Wochenende das erste große 24 Stunden Rennen dieses Jahr mit Prototypen an. Ein Starterfeld von 61 Fahrzeugen erwartet uns, davon entfallen 12 auf die große Klasse der GTP. Die sind aufgeteilt wie folgt: 4 Porsche 963 (2x Porsche Penske Motorsports, 1x Proton Competition, 1x JDC Miller MotorSports), 3 Cadillac V-Series.R (2x Cadillac Wayne Taylor Racing, 1x Cadillac Whelen), 2 Acura ARX-06 (Acura Meyer Shank Racing), 2 BMW M Hybrid V8 (BMW Team RLL) und ein Lamborghini SC63 (Automobili Lamborghini Squadra Corse).
Die schnellsten Zeiten beim "ROAR Before the 24" gingen an BMW, mit Dries Vanthoor am Steuer erzielte man eine 1:35,424 min - fast 2,8 Sekunden langsamer als die Pole-Zeit aus dem Vorjahr, aber fast so schnell wie beim Test in 2024 an gleicher Stelle. Es folgten die beiden Acura ARX-06, vor dem Lamborghini SC63. Der Wagen aus Italien wird nach der Trennung von Iron Lynx eingesetzt von Lamborghini selbst, mit Unterstützung von Riley. Romain Grosjean zeichnete hier für die schnellste Runde verantwortlich. Hinter dem nächsten BMW dann der erste Porsche 963 - allerdings nicht das Porsche Penske-Werksauto, sondern der Kunden-963 von JDC Miller MotorSports, auf dem Gianmaria Bruni gewohnt schnell unterwegs war. Der beste Cadillac V-Series.R landete auf Rang 8.
Nachdem Acura (2023) und Porsche (2024) die vergangenen beiden Aufgaben den Gesamtsieg für sich holen konnten, versuchen nun Cadillac, BMW und Lamborghini weiter für Abwechslung zu sorgen. Mit der Bestzeit beim Vortest hat sich BMW auch in die Favoriten-Position gesetzt - wenngleich wir alle wissen, dass wir auf die Test-Zeiten noch nicht allzu viel geben dürfen.