BMW´s M6 Crews fürs 49. N24h

BMW hat die Piloten seiner 7 BMW M6-GT3 Wagen für das 49. 24 Stunden Rennen am Nürburgring bekannt gegeben. Mit 4 Einsatzteams werden insgesamt 28 Piloten an den Start gehen um für die Münchner im letzten offiziellen Einsatzjahr des M6-GT3 den 21. Sieg beim Klassiker auf der längsten Rennstrecke der Welt zu holen.

Die Vorjahressieger von ROWE Racing verzichten auf die traditionelle #99 und werden mit der #1 ins Rennen gehen. Dabei werden die beiden Vorjahressieger Nick Catsburg und Nick Yelloly von John Edwards und Philipp Eng unterstützt. Das Schwesterauto mit der #98 bekommt die Besatzung Connor De Phillippi, Martin Tomczyk, Sheldon van der Linde & Marco Wittmann zugeteilt. Auf dem #20 Schubert Motorsport M6, der beim Ringklassiker mit einer neuen Lackierung (Bild) antritt, ist Vorjahressieger Alexander Sims am Start. Der Brite teilt sich den Wagen mit Jesse Krohn, Jens Klingmann und Stef Dusseldorp. Das Quartett war bereits in dieser Besetzung beim schubertN24render3. Nürburgring Langstrecken Serien-Lauf, dem 62. Eibach ADAC ACAS-Rennen am Start, wo Krohn die Pole für das Team holte.

Das BMW Junior-Team bekommt als Unterstützung den 2010´er Gesamtsieger Augusto Farfus zugeteilt, der die Stammpiloten Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen auf dem beim Klassiker mit der #77 startenden BMW unterstützen wird. Die 3 Walkenhorst Motorsport M6 komplettieren schliesslich das Lineup: Dort werden Teamchef Henry Walkenhorst, Friedrich von Bohlen, Jörg Breuer und Andreas Ziegler auf dem in der Am-Klasse startenden #100 (statt #36) BMW, sowie die beiden in der Pro-Klasse antretenden M6 von Mario von Bohlen, Sami-Matti Trogen, Jörg Müller und Jakub Giermaziak (#102 statt #36) und Christian Krognes, David Pittard und Ben Tuck und ein noch unbenannter Pilot (dies ist der einzige derzeit noch freie Sitz auf den M6!)  auf der zusätzlich genannten #101 an den Start gehen.

Für BMW ist es der letzte Grossangriff beim Klassiker mit dem BMW M6-GT3, der zumindest beim letzten Rennen eine ordentliche Pace zeigte. Ab der nächsten Saison werden die Teams schrittweise auf den Nachfolger M4 GT3 umstellen der im Vorfeld des Rennens am letzten Wochenende erste Testrunden auf der Nordschleife zog. In der GT3-Ära des Ringklassikers hat BMW lediglich mit dem M6 einen Sieg beim Klassiker holen können, während der BMW Z4 GT3 erfolglos blieb.

Penske wird Porsches LMDh-Einsatzmannschaft

Porsche hat heute bekanntgegeben bei den Einsätzen des neuen werkseigenen LMDh-Prototypnen ab 2023 in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship und in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner Penske Racing zu erneuern. Damit wird der werksunterstützte Einsatz in der ranghöchsten nordamerikanischen Sportwagenserie als Semi-Werkseinsatz durchgeführt. Unter dem Namen Porsche Penske Motorsport werden jeweils 2 LMDh-Prototypen in der Topklasse der beiden Rennserien um Gesamtsiege fahren. Der mehrjährige Vertrag zwischen dem Sportwagenhersteller aus Stuttgart und dem 1966 gegründeten US-Rennstall unterzeichneten heute Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Porsche und Roger Penske als CEO des Team Penske.

Die Zusammenarbeit zwischen dem seit 50 jahren in der nordamerikanischen Sportwagenszene aktiven Team und Porsche hatte zuletzt in der ALMS 2006-2008 zu 3 Titeln in Folge mit dem Porsche RS Spyder LMP2 (Bild) geführt. Zuletzt hatte Penske ein 3-Jahres-Engagement mit Acura zur Einführung deren DPi gestartet, dieses Programm aber mit dem Ende der vergangenen Saison beendet, obwohl auch Acura nun zwischenzeitlich ein LMDh-Programm angekündigt hatte.

Das das Team Penske sowohl in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft als auch der nordamerikanischen Serie den Einsatz stemmen wird, wird eine logistische Herausforderung werden. Oftmals kommt es trotz vieler Bemühungen zu Terminkollisionen beider Serien, so das 2 seperate Teams mit je 3 Wagen (2 Einsatzwagen & T-Car) zum Einsatz kommen werden. Ob es dabneben ab 2024 auch weitere Einsatzteams für die Porsche-Prototypen geben wird ist derzeit noch offen – mit Acura hatte Penske einen Einsatzvertrag geschlossen der solch ein Zweit-Engagement von vornherein ausschloss.

Belcar Saisonvorschau

belcarassendtm1Am Sonntag startet in Zolder die Belcar Endurance Championship in ihre neue Saison. Es wird das erste von insgesamt 6 geplanten Rennen sein. Neben fünf Läufen in Belgien wird es auch einen Gaststart in Hockenheim geben. Die reguläre Renndistanz beträgt 3 Stunden. Das Saison Highlight bilden die  24 Stunden von Zolder

Fünf Fahrzeugklassen sind für diese Saison ausgeschrieben. In der Prototypen Klasse sind CN Prototypen und sonstige Sportwagen mit maximal 3000 Kubikmetern Hubraum zugelassen. In der GT-A Klasse finden wir GT3 Cup und Trophy sowie Silhouetten Fahrzeuge mit mindestens 3300 Kubik. Die GT-B Division ist für GT4 Rennwagen bestimmt. Dazu gibt es noch zwei Tourenwagen Klassen für Autos über 2500 Kubik (Belcar T-A) und mit weniger Leistung (Belcar T-B). Auf dem ersten Entwurf der Starterliste stehen gerade einmal knapp 20 Fahrzeuge für das erste Rennen. Es bleibt zu hoffen dass noch weitere hinzu kommen.

Der Kalender im Überblick:

09.05.2021 Zolder – New Race Festival

23.05.2021 Hockenheim – Hankook 12 Hours

05.06.2021 Spa – Euro Race

04.07.2021 Zolder – 24 Stunden Rennen

22.08.2021 Zolder – Historic Grand Prix

10.10.2021 Zolder – American Festival

MLMC-Saisonauftakt in Barcelona

StartbarcelonaDen Saisonauftakt des Michelin Le Mans Cup in Barcelona vor 2 Wochen hatten sich sicher einige Teams anders vorgestellt. Anstelle von Top Platzierungen und vielen Punkten gab es leider Unfälle und diverse Fahrzeuge sahen die Ziel Flagge nicht. Es war ein hektisches Rennen welches durch viele, auch längere Gelbphasen geprägt wurde.

Ausgerechnet die Titelverteidiger von DKR Engineering mit einem der neuen US Amerikaner am Steuer, lösten mit ihrem Duqueine M30-D08 LMP3 die erste Safety Car Phase aus. Der Fahrer drehte sich in T11/T12 in das Kiesbett und das Fahrzeug wurde leicht beschädigt. Nach der Bergung dauert es nicht sehr lange bis ein weiterer Unfall erfolgte, der das frühe Aus für die #3 bedeutete.

rlrmsportwinnerbarcDie Duqueine Teams hatten an diesem Tag das Glück nicht gepachtet, dass Fahrzeug von Mühlner Motorsport mit Erwin Creed & Markus Pommer, schaffte nur 22 Runden, ehe sich Pilot Creed auf der Gegengeraden in die Betonmauer bohrte und die nächste SC-Phase auslöste. Die Wochenspiegel Team Monschau-Mannschaft - Powered by Phoenix - hielten zumindest ihr Fahrzeug bis zu einem Anlasserdefekt in der 51 Runde im Rennen. Da war es schon fast eine Überraschung, das der Adess 03-Evo es bis zur 55.ten von 60 Runden schaffte.

Nach weiteren Unfällen mit zwei SC Phasen kam aus der Tiefe des Raumes der #15 Ligier JS P320 LMP3 von RLR Motorsport mit Michael Benham und Tommy Foster an die Spitze des Rennens. Diesen konnten die Briten bis zum Fallen der Flagge vor dem anstürmenden Duo von United Autosports verteidigen. Die Positionen 2 und 3 holten sich mit wenigen Sekunden Rückstand die #22 (Kraut & Andrews) vor der #23 ( Schauermann & Boyd) des anglo-amerikanischen Teams. Aus deutscher Sicht erfreulich war der 6. Platz von Rinaldi Racing, mit dem Duo Alexander Mattschull und Nicolas Varrone, die auch das beste Ergebnis eines Duqueine M30-D08 LMP3 bei dem Rennen einfuhren.

Rundenzeiten BarcelonaWesentlich ruhiger ging es in der mit nur 4 Fahrzeugen startenden GT3 Klasse zu. Der #9 Iron Lynx Ferrari F488 GT3 konnte wegen technischer Probleme leider nicht starten. Der #8 Iron Lynx Ferrari F488 GT3 mit Rino Mastronardi und Paolo Ruberti sowie der #2 Porsche 991 GT3 R vom PZ-Oberer Zürichsee by TFT, pilotiert von Julian Andlauer und Niki Leutwiler, lieferten sich über die Distanz einen schönen Zweikampf den am Ende die Porsche Mannschaft mit 11s Vorsprung für sich entscheiden konnte. Das Podium komplettierte der #51 AF Corse Ferrari und für die Neueinsteiger vom 10Q Racing Team mit Wim Spinoy & Kenneth Heyer reichte es nur zum vierten Platz.

Frikadelli-Doppelsieg!

Der 3. Lauf der Nürburgring Langstrecken Serie , der 62. Eibach ADAC ACAS Cup (dieser Link geht zum vollständigen Rennbericht auf unseren Seiten) , ist mit einem Porsche 4-fach-Sieg zu Ende gegangen. Das Frikadelli Racing Team verzeichnete am vergangenen Samstag nach 28 absolvierten Runden den ersten Doppelsieg der Teamgeschichte durch die beiden Pro-Porsche von Earl Bamber und Matthieu Jaminet die sich wegen einer Durchfahrtsstrafe wegen eines Gelbvergehens gegen ihre Teamkollegen Maxime Martin und Patrick Pilet durchsetzen konnten. Es war der 8. Laufsieg in der Serie für die Mannschaft von Tembesitzer Klaus Abbelen und der 221. te Gessamtsieg für einen Porsche, wobei sowohl Bamber als auch Jaminet ihren zweiten Seriensieg erzielten. Rang 3 ging an das Falken-Motorsport Duo Klaus Bachler und Martin Ragginger die in der Endphase sich gegenüber der Manthey-Mannschaft durchsetzten, die aus taktischen Gründen auf die besten verfügbaren Reifen verzichten musste, da es im Rahmen des Rennens noch neue Konstruktionen von Reifenpartner Michelin für das kommende 24h-Rennen freizufahren galt. Zudem profitierte die Falken-Mannschaft von dem glücklichen Umstand das wegen einer späten Code60-Phase auf der Döttinger Höhe der führende Frikadelli-Porsche keine 29.te Runde mehr anbrechen musste und man so um einen nötigen späten Splash & Dash herum kam.

Das Rennen hatte trotz zweier roter Flaggen im Qualifying mit einem der schnellsten Zeitsitzungen in der VLN-Geschichte begonnen : gleich 15 GT3-Mannschaften (5 Porsche, 3 BMW, 1 Ferrari, 5 Audi, und 1 AMG) blieben unter der magischen 8-Minuten Grenze wobei die Pole-Zeit des Schubert Motorsport BMW M6-GT3 von Jesse Krohn und seinen Teamkollegen Klingmann/Sims/Dusseldorp von 7:54.865 die Rekordrunde von Christian Krognes datierend aus VLN9 2018 von 7:52,822 noch unangetastet liess.

Im Rennen konnte die Schubert Crew den Speed dann nicht mehr umsetzen und verlor die Führung in Runde 2 an die späteren Sieger. Die Schubert-Crew musste sich sogar noch hinter die Markenkollegen von ROWE Racing anstellen, die am Ende auf Platz 5 & 6 beste Nicht-Porsche im Rennen wurden. Dennoch blieben im Rennen nur die beiden Frikadelli-Porsche, der Huber Motorsport-Porsche und die 3 Michelin-bereiften BMW die einzigen Autos, die Rundenzeiten unterhalb von 8 Minuten fabrizieren konnten.

Die Endränge 7-9 belegten 3 Audis gefolgt vom Bilstein-Haupt Racing Team Mercedes AMG GT3 der als schnellster AMG die Top-10 beschloss.

Trotz des hohen Tempos hielten sich die Ausfälle im mit 33 Wagen pickepacke-vollen GT3-Feld in Grenzen. Der FFF Racing-Lamborghini nahm das Rennen mit arger Verspätung auf nachdem man im Qualifying mit einem Einschlag in der Kurzanbindung noch für eine der 2 roten Flaggen sorgte. Im Rennen dann erwischte es mit dem Junioren-BMW, dem Walkenhorst M6 #35 und dem CP Racing AMG lediglich 3 Fahrzeuge die mit dem Top 10-Endergebnis nicht zu tun hatten. Bis Platz 23 wurden die Endränge durchweg von GT3-Fahrzeugen belegt – wenn man den Glickenhaus SCG004c grosszügig mit hinzuzählt. Erst auf Platz 24 und 25 schoben sich die ersten beiden KTM GTX zwischen die SP9Pro-Am und -Am-Fahrzeuge.

Weitere Klassensiege gingen unter anderem an die True Racing-Mannschaft (CUPX), Huber-Motorsport (SP7,6&5), Allied Racing (SP10), Mühlner Motorsport (CUP3), Black Falcon (SP8T&4T), Adrenalin Motorsport (V6), das Team Young KRS Danes (V5), FK Performance Motorsport (VT2) und den Dacia Logan (SP3).

Rennbericht zu den 6h von Spa

Der Rennbericht zu den 6h von Spa ist unter diesem Link auf unseren Seiten zu finden. Die Auftaktrunde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2001 ging mit 31 startenden Teams über die Bühne, und endete am Ende mit einem Toyota-Sieg. Dieser war jedoch hart erkämpft und lässt Hoffnungen auf eine spannende Saison aufkommen. Den kompletten Bericht mit den Ergebnissen und den vollständigen Fahreranalysen findet ihr hier.

Toyota erkämpft sich Pole in Spa

qualisessionspaToyota hat zum Qualifying der 6h von Spa-Francorchamps, dem Saisonauftakt der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2021 noch einmal die Kurve gekriegt. Nachdem man sich in den freien Traingssessions zum Teil noch hinter den LMP2 anstellen musste, ging die Pole mit einer 2:00.747 an den #7 Toyota GR010 von Kamui Kobayashi, der damit seinen Teamkollegen Kazuki Nakajima auf dem #8 Toyota um 0.519s schlagen konnte . Startplatz 3 für das morgen um 13.30 Uhr startende Rennen ging an den United Autosports Oreca von Felipe Alburquerque dessen LMP2 um 1,138s von den beiden Toyotas abgehängt wurde. Zumindest konnte sich Alburquerque noch vor dem Alpine Hypercar platzieren, das André Negraro nach anfänglichen Problemen doch noch auf P4 plazieren konnte.

92qualispaIn der GTE-Pro-Klasse ging die Pole an den von Kevin Estré pilotierten #92 Porsche, der mit einer 2:11,219 einen neuen Qualifikationsrekord in der Klasse aufstellen konnte. Damit konnte Estré den zweitplazierten #52 AF Corse Ferrari um über 1s (1,132s) abhängen. P3 ging an den zweiten Werks-Porsche, vor dem zweiten Ferrari und der Werks-Corvette. Die GTE-Am-Pole holte sich Ben Keating auf dem TF Sport Aston Martin vor Markenkollege Paul Dalla Lana und dem #88 Dempsey-Proton Porsche. Zumindest die GTE-Session musste 2 mal wegen Abflügen auf Radillion unterbrochen werden. Dabei erwischte es den verbliebenen Project 1 Porsche und den #77 Dempsey-Proton Porsche, wobei die Fahrer zumindest unverletzt davon kamen.

Das Rennen startet morgen um 13.30 Uhr.

Daytona-Debüt für Audi´s LMDh

audi lmdh renderAudi hat am gestrigen Tage erste weitergehende Infos zu seinem LMDh-Projekt bekannt gegeben. So hat der Motorsportverantwortliche Geschäftsführer der Audi Sport GmbH, Julius Seebach, bestätigt das Audi und Porsche ihre beiden LMDh-Modelle in enger Zusammenarbeit und auf einer gemeinsamen Basis entwickeln würden. Der Chassispartner für die gemeinsame LMP2-Chassisbasis wäre bereits bestimmt worden und das Audi-spezifische Design des Bodyworks wird gerade definiert. Ob man sich dabei nun für den langjährigen Partner Dallara oder Oreca entschieden hat liess man in der Pressemitteilung offen.

Der Sportprototyp für die neue LMDh-Kategorie entsteht bei Audi Sport derzeit parallel zum geplanten SUV für die Rallye Dakar. Der Rollout soll im ersten Quartal 2022 erfolgen und von einem umfangreichen Testprogramm gefolgt werden. Den ersten offiziellen Renneinsatz hat man für die 24h von Daytona 2023 angesetzt. Im Unterschied zu den kostenintensiven High-Tech LMP1-Hybrid-Programmen will man mit dem LMDh ähnlich wie mit dem R8 LMP1 ab 2001 auch wieder High-End-Kundensport betreiben und die werkseingesetzten Chassis in der Folge an ausgewählte private Einsatzteams weitergeben. Kandidaten dafür wären das Belgian Audi Team WRT oder auch Phoenix Racing die beide aktuell schon LMP-Erfahrungen sammeln.

6h Spa 2021 - die Hypercar-Wundertüte?

toyotasprologMit einem Feld von 34 Autos haben die erste Trainingssessions für die 6h von Spa begonnen. Nach den Prolog-Testtagen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ist klar, das uns eines der interessantesten Rennen der letzten Jahre ins Haus steht. Denn die Einführung der neuen Hypercar-Klasse ist wohl etwas anders gelaufen als sich der ACO und die beteiligten Hersteller sich das vorgestellt hatten.

Nach den Sessions am Montag und Dienstag war klar, das die Beschneidungen der LMP2-Klasse (wir berichteten) trotz der zusätzlichen Low-Downforce-Aero in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft  - die ELMS hat diese Änderung noch ausgesetzt - wohl noch lange nicht ausreichen um die LMP2 klar hinter die neuen Hypercars zu platzieren. Die Bestzeiten in den Sessions gingen sämtlichst an LMP2 Teams (3* United Autosports; 1* G-Drive) während die Toyota GR010 noch nicht in der Lage waren ihr theoretisches Rundenzeiten-Potential zu heben. Die Beobachtungen der Teilnehmer deuten darauf hin, das die neuen Hypercars noch Schwierigkeiten hatten das Gripniveau ihrer Reifen voll auszuschöpfen, zumal nur einer der Toyota ohne technische Probleme in den Sessions teilnehmen konnte. Das auch der ex-Rebellion-Alpine trotz theoretisch besserer Leistungsdaten nicht in der Lage war den Oreca das Wasser zu reichen, erklärt sich ebenfalls über die Reifenkonstruktion die Michelin wie gewohnt eher auf die Toyota zugeschnitten hatte, und die auf dem Oreca-LMP1 eher suboptimal funktioniert.

Alpine A480 TopDie LMP2 konnten trotz des geänderten Leistungsniveaus (ca 3-4s langsamer wie in den Vorjahren) auf reichlich Erfahrungen aus den Vorjahren bauen – und spielten diese auch aus. Der Bestzeit des G-Drive Orecas (2:04,168) stand am Ende der 4 Sessions eine beste Toyota-Zeit von 2:04,669 und eine beste Alpine-Zeit von 2:05,230 gegenüber.

Obendrein avancierten die Prologtesttage zu einem Konjunkturprogramm für die Chassishersteller Oreca, Aston Martin und Ferrari – dank reichlich Kernschrott der von den Piloten im Laufe der Sessions abgeliefert wurde. Die beiden Aston Martin von TF Sport und D´Station, die Oreca vom Team Jota und Racing Team Nederland, sowie die Ferraris von Cetilar Racing und Iron Lynx und der #46 Project 1-Porsche wurden in kaltverformten Zustand von ihren Piloten abgeliefert. Im letzteren Falle war weder eine Reparatur noch eine Ersatzbeschaffung möglich, so das die deutsche Porsche-Mannschaft am Samstag mit lediglich einem Auto starten wird.

unitedspafp1Auch in der ersten freien Trainingssession ging heute die Dominanz der LMP2 weiter – mit einer 2:04,083 war United-Pilot Alburquerque 0,25s schneller als der Alpine-Hypercar auf P2. Da gleich 10 Wagen unter 2:05 bleiben wurden die Toyota lediglich auf den Plätzen 7 und 10 gewertet. Da die LMP2 entgegen der Forderungen von Toyota nicht weiter vom ACO eingebremst wurden, und nach den Erfahrungen des Europäischen Le Mans Serie-Auftakts in Barcelona, kaum langsamer, aber dafür mit deutlich längeren Stintlängen unterwegs sein dürften, steht Toyota beim ersten Rennen in der neuen Klasse ein steiniger Weg bevor, was den in Spa-Francorchamps leider abwesenden Fans vor ihren Bildschirmen einen spannenden Lauf am Samstag verspricht.

Ring Racing mit Verdonck/Kox in der Trophy

ringracingsupragt4Die Ring-Racing Mannschaft hat als zweites GT4-Programm neben den Einsätzen an der Nürburgring Nordschleife in der Nürburgring Langstrecken Serie und beim Total-24 Stunden-Rennen am Nürburgring ein erneutes Engagement in der DTM-Trophy bestätigt. Nun hat man die Piloten dieses Engagements bekannt gegeben. Vorjahrespilot Nico Verdonck und Stéphane Kox werden je einen Toyota Supra GT4 der deutschen Lexus- und Toyota-Einsatzmannschaft aus Boxberg in der deutschen GT4-Serie im DTM-Paket bewegen.

nicoverdonckDer StephaneKox35-jährige Belgier Nico Verdonck – Formula Le Mans-Meister von 2009 und mit Prosport Racing in den letzten Jahren 2 mal Meister in der GT4-Klasse der 24h-Serie Europe war schon in der letzten Saison für die deutsche Toyota-Mannschaft in der DTM Trophy unterwegs. Trotz nur eines Teilprogramms in der Serie belegte er am Ende Rang 11 in der Punktewertung und erzielte mit einem 2.Platz beim ersten Lauf in Zolder das erste Podiumsresultat für die Mannschaft in der Trophy.

Die 27-jährige Niederländerin Stéphane Kox dürften die meisten langjährigen Leser hier auf diesen Seiten bereits als Tochter des mittlerweile im Ruhestand befindlichen GT-Piloten Peter Kox kennen. 2013 stieg sie aus dem Kart in die GT-Szene um und errang 2015 den Meistertitel im BMW M235i Racing Cup Belgien. Daneben hat sie auch bereits schon Erfahrungen im Tourenwagen, im GT3 im GT4 und im LMP3 – dort unter anderem in der Asiatischen Le Mans Serie, gesammelt.

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