Italienische GT – Magione – Vorschau

Wie bereits vor einigen Wochen berichtet, wird die fünfte Runde der GT-Open-Serie - nach einer Änderung im Terminkalender - am 26./27.07. auf dem neuen Stadtkurs von Valencia ausgetragen.
In einer Pressekonferenz (Bild), an der als Vertreter des Promotors GT Sport Organizacion der frühere Rennfahrer Jesus Pareja teilnahm, wurde dieser Termin nunmehr endgültig bestätigt. Die Läufe von GT-Open und Spanischer Formel 3 werden dabei auch als Generalprobe für den im August auf dieser Strecke stattfindenden F1-GP dienen.
Nach Aufhebung seiner Disqualifikation war Davide Uboldi doch noch zum Sieger des Rennens von Mugello erklärt worden - er kam daher als Gesamtführender der Italienischen Prototypen-Meisterschaft nach Magione. Auch dort waren die beiden Norma M20 evo-BMW des WRC-Teams wieder das Maß aller Dinge: Franco Ghiotto und Davide Uboldi landeten den vierten Doppelsieg in Folge, beide Piloten gewannen bisher je zwei Läufe. Claudio Francisci (Tiga-BMW) wurde Dritter vor Marco Cencetti (Norma M20 evo-Honda) und Jacopo Faccioni (Ligier JS49-Honda), das C.I.P.-Teilnehmerfeld war diesmal mit 17 Wagen deutlich kleiner als gewohnt.
Im Punkteklassement konnte Ghiotto zu Uboldi aufschließen – beide Fahrer halten nunmehr bei 57 Zählern und führen überlegen vor dem in Magione ausgefallenen Marco Jacoboni (Lucchini-Alfa Romeo, 26) sowie Claudio Francisci (21). Das nächste Rennen der C.I.P. ist für 20.07. in Mugello angesetzt.
12 Wagen (14 im Training) starteten in diesem Jahr in der „Nürburgring–GT1“-Klasse beim 24 Stunden Rennen am Ring, der SP8-Kategorie. Und im Vorfeld hatte man zunächst den Eindruck, das die reine Hubraumeinteilung der Klassen zu einem inhomogenen Feld geführt hatte. Auf der einen Seite die Gesamtsiegfähigen „Big-Banger“ wie die Zakspeed-Viper, der Phönix-Aston, der Raeder-Lamborghini und der Alzen-Porsche, auf der anderen Seite seriennahe Wagen wie die vier N24-Aston-Vantages oder der Lexus – das musste doch ein vorhersagbares Ergebnis geben.
Pustekuchen! Nach 24 Stunden überquerte „Rose“, der gelbe Aston Martin Vantage N24 des Werksteams mit den Fahrern Oliver Mathai / Matthew Marsh / Sini-Ichi Katsura als Bester seiner Klasse auf dem Gesamtrang 18 die Ziellinie. Es war der erste Klassensieg eines Aston Martin bei den 24h. Perfekt wurde der Erfolg in Anwesenheit hunderter VIP-Gäste von Aston durch den zweiten Rang des mit den Deutschen Frank Döring, Mario Ketterer, Horst Philipp und Joachim Seeber besetzten weissen Kunden-N24 auf P26 und den dritten Rang von „Kermit“, dem giftgrünen Werkswagen von Vorstand Ulrich Bez, AM-Testfahrer Christopher Porritt, Richard Meaden und Wolfgang Schuhbauer.
Ein überzeugender Dreifachsieg der Vantages über die „Big Banger“ stand am Ende zu Buche. Letztere waren zwar durchwegs schneller, hielten aber den Speed nicht durch. Die Zakspeed-Viper endete nach einem - durch ein quer auf der Fahrbahn stehendes Fahrzeug verursachten - Ausweichmanöver um 1,5 m verkürzt in den Leitplanken am Eschbach. Der Alzen-Porsche litt an Getriebe- und Antriebsstrangproblemen. Den grossen Aston Martin DBRS9 bremsten durch unwillige Überundete und ein zu straffes Fahrwerk und die damit verbundenen Handlingsprobleme verursachten Unfälle. Wendlinger, Lechner, Enge & Mücke mussten sich daher im Endergebnis hinter ihrem Boss Bez einreihen. Der neue Lexus und der Raeder-Gallardo hatten technische Probleme und auch die beiden Audi in der Klasse liefen nicht problemfrei. So blieb am Ende lediglich dem australischen Holden Commodore die Rolle des letzten verbleibenden Aston-Jägers in der SP8-Klasse vorbehalten.
Gestützt vom Nordschleifenengagement von CEO Ulrich Bez hat Aston Martin die 24 Stunden am Nürburgring als gleichberechtigt zu den 24 Stunden von Le Mans im Entwicklungsteam verankert. Das siegreiche Chassis „Rose“ absolvierte 2008 schon sein viertes 24h-Rennen (3x Nordschleife, 1x Dubai) und war der Prototyp für die GT4-Modelle des Vantages. Um sich nach dem Klassensieg nun zu steigern bleibt für 2009 nur eine Möglichkeit - ein Gesamt-Podium oder gar ein Gesamt-Sieg müsste für die britische Nobelmarke her!
Der Lauf der VdeV-Endurance Proto im Magny-Cours brachte nach 93 Runden einen Sieg von Jose Ibanez / William Cavailhes (Norma M20 F) vor Philippe Haezebrouck / Damien Toulemonde (Norma M20 F), Schell / Caussanel (Ligier JS49) und Bernans / Ward (Juno SSE). Mirco Schultis / Kati Droste (dress-for-less-PRC, Bild) erreichten mit drei Runden Rückstand den 14. Platz unter 34 klassierten Teams.
Das GT-/Tourisme-Rennen entschieden die Porsche-Mannschaften unter sich: Perrier / Hesnault siegten in einem 997 RSR vor Kleiders / Greish (997 GT3 S) sowie Ferreira / Pour (996 RSR). Die nächste VdeV-Veranstaltung findet Anfang Juli in Dijon statt, auch dort steht für Endurance Proto und GT/Tourisme wieder je ein drei-Stunden-Rennen auf dem Programm.
Im Gesamtklassement der GT-Open-Serie führen weiterhin Andrea Montermini / Michele Maceratesi (Playteam-Ferrari F430 GT2) mit nunmehr 81 Zählern vor Michele Rugolo (61), Giao / Couceiro (60) sowie Bonetti / Pasini (56).
In der Punktetabelle der GTS-Kategorie liegen Marco Cioci / Andrea Pellizzato (Twentytwo Motorsport-Corvette Z06R GT3, 32) voran, gefolgt von Ceccato / Visconti (Racing Box-Lamborghini Gallardo GT3, 30), Wiser (29) und Ricci (26).
Das vierte GT-Open dieses Jahres ist für Mitte Juli in Estoril angesetzt, wobei dort nur die Fahrzeuge der GTA-Klasse antreten sollen.
Es sei hier vorerst auf eine Zusammenfasssung der Testzeiten am gestrigen Testtag an der Sarthe auf unseren Seiten verwiesen, wobei vermerkt werden sollte, dass ...
... die Runde von Pedro Lamy mit einer Zeit von 3:22,222 die schnellste jemals auf dieser Streckenvariante gefahrene Runde an der Sarthe war. Marc Gene befand sich auf seiner Unfallrunde (siehe Meldung unten) laut den beiden absolvierten Sektorzeiten ebenfalls auf einer 3:22 Runde (oder schneller).
... fünf Autos (drei 908 und zwei R10) die kritische 3:30'er Marke knackten.
... das beste Nicht-Michelin-bereifte Fahrzeug der Rollcentre-Pescarolo von Ickx, Barbosa & Gregoire war.
... beide Porsche RS-Spyder die LMP2-Klasse anführten (van Merksteijn vor Essex). Drittschnellster LMP2 war der Barazi-Epsilon-Zytek.
... die Bestzeit in der GT1 an den 009-Aston ging, der im vergangenen Jahr auch den ersten Klassensieg für Aston Martin holen konnte.
... Risi Competitione nach den Tiefschlägen in der ALMS nun endlich wieder einmal etwas Positives zu vermelden hatte: Bestzeit in der GT2 mit den Fahrern Salo, Melo & Bruni.
Mehr zu der Testsession am Mittwoch.
Der Testtag in Le Mans ist beendet und am Ende des Tages weiss man nicht, was nun das „Highlight“ des Tages war. Die 3:22,2'er Runde des Peugeot von Lamy, Sarrazin & Wurz oder der Abflug des Schwesterfahrzeuges von Marc Gene. Der Link führt zu einem Youtube-Video einer Streckenkamera, die den Abflug des 908 mit seiner vollen Gewalt festhielt. Die Bilder bezeugen nach den Vorkommnissen in Monza, als während eines Wochenendes drei verschiedene Konstruktionen Unterluftabflüge hinlegten, nur eines: Es gibt in diesem Jahr ein schwerwiegendes Problem mit den Geschwindigkeiten und der Aerodynamik der LMP's!
Auf dem Video ist zu sehen, dass Marc Gene in den Porsche-Kurven auf nasser Strecke quer kam und dabei Unterluft bekam. Der Spanier befand sich auf einer schnellen Runde, die auf dem Niveau seiner Teamkollegen war. Der Einschlag war so heftig, dass das Chassis die Betonmauer spaltete. Gene konnte zwar den Wagen aus eigener Kraft verlassen und kam laut letzten Reports mit einem gebrochenen Zeh und einem verstauchten Ellenbogen relativ glimpflich davon, aber die Diskussionen werden nun nicht aufhören. Nach dem Monza-Wochenende auf einer vergleichbar schnellen Strecke wie der Sarthe hatten drei Wagen ähnliche Unfälle erlebt. Wie viele Abflüge dieser Art stehen uns nun in zwei Wochen am Rennwochenende bevor?
Nachdem im letzten Jahr quasi alle fünf dieselbetriebenen LMP 3:27'er Zeiten gefahren hatten, hatte der ACO angekündigt, die Leistung der Top-Wagen zu beschneiden, um die selbstgesteckte Grenze von 3:30´´ nicht permanent im Rennen zu unterschreiten. Geschehen ist freilich wenig. Statt dessen wurde das Gewicht der LMP1 um 25kg gesenkt, was die Wagen noch schneller machte. Hat der ACO zugunsten spektakulärer Trainingszeiten das selbstgesteckte Ziel der regulierten Tempi vernachlässigt? Wenn nun in zwei Wochen nicht ein ähnlich katasdrophales Wochenende wie 1999 folgen soll, als die aerodynamisch zu extrem gestalteten Mercedes CLR serienweise abflogen, dann muss der französische Verband nun sofort handeln. Sonst droht nicht nur der Sport Schaden zu nehmen...
Nächster Programmpunkt für die VdeV-Historic Endurance wird Anfang Juli ein sechs-Stunden-Rennen in Dijon sein.
Bislang stehen heuer für Trackspeed in der British GT zwei vierte Plätze sowie zwei weitere Punkteränge zu Buche. Ob eine Lösung der Problematik auf dem Verhandlungswege gefunden werden kann, um nicht auch noch den letzten Porsche aus dem Starterfeld dieser nationalen Meisterschaft zu verlieren, bleibt abzuwarten. Das Engagement der Mannschaft in der FIA-GT3 (mit dem dort Michelin-bereiften 997 GT3 S) bzw. der FIA-GT (mit dem 997 RSR) soll unverändert weiterlaufen.
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