1000km von Shanghai für 2008 abgesagt

shanghaiDie 1000km von Shanghai werden nicht 2008 sondern erst 2009 stattfinden. Das hat der französische ACO nun knapp drei Tage vor dem Start des offiziellen Testtages zu den 24 Stunden von Le Mans verkündet. Zwecks eines weiteren Versuchs, auch im Asiatischen Raum einen Ableger des ACO-Rennformats zu etablieren, hatte man nach dem Ende der Japanese Le Mans Challenge im vergangenen Jahr ein Pilot-Rennen für Ende des Jahres auf dem chinesischen F1-Kurs angekündigt. Nun werden offiziell wirtschaftliche Gründe für die Verschiebung genannt. Angeblich seien laut dem chinesischen Promotion Partner S2M die chinesischen Firmen und Wirtschaftspartner angesichts der Ausgaben im olympischen Jahr 2008 nur schwer für einen weiteren Sportevent zu gewinnen. Man plant dennoch weiter mit der Saison 2009, die neben dem Rennen in China auch eines in Japan ins Auge gefasst hat.

Neben den angegebenen wirtschaftlichen Gründen sind weitere inoffizielle Gründe für die Absage denkbar. So soll das Teilnehmerinteresse bislang ähnlich verhalten wie bei der abgesagten Runde in Brasilien gewesen sein (man munkelt von deutlich weniger als die erhofften 30 Teilnehmer). Zum anderen dürfte die bei den Verhandlungen zu berücksichtigende fernöstlich Mentalität auch den französischen Funktionären die ein oder andere Nuss zu knacken geben. Vielleicht sorgen die nun freiwerdenden Budgets vielleicht bei dem ein oder anderen Team für eine zusätzliche Teilnahme bei den letzten beiden ALMS-Runden?

Newssplitter vom 24h-Rennen am Ring

Hier einige Newssplitter zum 24h-Rennen am Nürburgring die im Laufe des Rennberichts vielleicht untergingen, so z.B. dass ... 

  • psrchassis... laut der dem ADAC zuarbeitenden Pro Motion GmbH 220.000 Zuschauer im Laufe der Veranstaltung vor Ort waren. Da hier vier Tage eingerechnet werden, sollte man vielleicht besser mit 60-70.000 individuellen Zuschauern rechnen.

  • ... Mola Adebisi im Live Strip-BMW in Breidscheid ohne Sprit stehen blieb. Darauf hin rannte er ohne Geld zur nahe gelegenen Aral Tankstelle, um Sprit zu holen. Das gab es nur im Austausch gegen sein Handy und dem Versprechen, dass ein Teammitglied vorbeikommen würden, um zu bezahlen. Dummerweise nahm er nur wenige Liter mit und nach einigen Kilometern blieb er wieder stehen. Bedenke Rennwagen sind Spritfresser!

  • ... der Sport Auto Audi R8 erst Freitag Nacht um ca. 4 Uhr auf einer verlassenen Landstraße Nähe Nürburgring seit erstes Roll Out hatte.

  • ... nun schon zum zehnten Mal beim 24-Stunden Rennen eine Zakspeed-Viper startete.

  • ... dem Motorenbauer des Teams PSR trotz Globalisierung, Luftfrachtrouten und riesigen Containerschiffen, die die Welt verbinden, wenige Teile fehlten, um den Rennmotor in den letzten Tagen vor dem 24h-Rennen fertig zu stellen. Schade um die an sich absolut fertig vorbereitete PSR-Corvette Z06 R (Bild).

  • ... Aston Martin den ersten Klassensieg seiner Geschichte bei den 24h einfuhr und sich damit vorläufig unter so klangvollen Namen wie Lotus, Daihatsu, Mitsubishi, Skoda & Steyr-Puch einreihen kann, die ebenfalls je einen Klassensieg beim Eifelmarathon notiert haben. Damit ist man schon mal weiter als die aktuelle GT1-Konkurrenz von Ferrari, Corvette und Maserati, die einen solchen Erfolg bislang noch nicht erreicht hat. Es ist der engagierten Mannschaft von Aston Martin zu wünschen, dass viele weitere Siege am Ring folgen werden.

24h 2008 - die Manthey-Racing Show

24h_sieger Mit dem dritten Manthey Racing -Sieg in Folge bei den 24 Stunden am Nürburgring 2008 hat sich die Truppe von Olaf Manthey eindrucksvoll in den Annalen der Nordschleife verewigt. Es war nicht nur das erste Mal, dass ein Fahrerquartett den Sieg des Vorjahres wiederholen konnte. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Eifelmarathons schafften mit Marcel Tiemann und Timo Bernhard, die neben Romain Dumas und Marc Lieb den auffällig lackierten Manthey-Wagen steuerten, zwei Fahrer den 3. Sieg in Folge. Das hatten bislang nur die Porsche-Piloten Müller / Hechler in den Jahren 1976-78 fertiggebracht. Obendrein schaffte die Manthey-Mannschaft es, alle fünf Wagen in den Top-12 zu plazieren. Die Sieger-Wagen von 2006 & 07 fuhren einen Doppelsieg für Manthey Racing ein. Auf dem zweiten Rang kam der Wagen von Armin Hahne (Sieger 1991 mit Jo Winkelhock und Kris Nissen auf BMW) / Pierre Kaffer / Christian Harmann / Jochen Krumbach eine Runde hinter den Siegern ins Ziel – drei weitere Kundenwagen wurden auf den Rängen 5 (Scharmach / Ragginger / Gindorf / Kraeling), 8 (Arnold / Lambrecht / Hemroulle) und 12 (Wiliams / Cooke / Perry / Reeves) gewertet.

24hsiegerbDer Sieg gelang mit Stil: Nachdem ein loser Kühlwasser-Schlauch gleich zum Start für einen Schreck im Team sorgte, kämpfte sich die Truppe mit fast 2 Runden Rückstand wieder mit einem Parforce-Ritt bis gegen Rennmitte in die Führungsposition zurück. Ab dann schaltete man einen Gang zurück und kontrollierte das Geschehen von der Spitze aus. Gegen die geballte Werkspiloten-Power von Porsche (Dumas, Bernhard, Lieb) hatte die verbleibende Konkurrenz nichts gegenzuhalten.

Marcel Tiemann hat nun bei der nächsten Ausgabe des Eifelmarathons die Chance, sich als erster Pilot mit fünf Gesamtsiegen als alleiniger König der Nordschleife krönen zu lassen. Von den aktiven Fahrern hätte einzig der nun bei Peugeot angestellte Pedro Lamy noch diese Chance.

GT-Masters-Tabellenstände nach 4 Rennen

Start Lauf 3 Nach vier von 14 Rennen zum ADAC-GT-Masters ist in der Tabelle der Meisterschaft noch kein klarer Favorit zu erkennen. Die beiden Rennen am Nürburgring (der Link führt zum mittlerweile kompletten Rennbericht) haben zum Resultat, dass nun ein Porsche-Pilot die Fahrerwertung anführt. Tim Bergmeister hat nun 22 Punkte und damit 4 mehr als die sechs hinter ihm notierten Piloten Haase, Mutsch, Heyer, Hennerici, von Gartzen und Thurn & Taxis. In der Teamwertung führt dagegen Matech Concepts mit 27 Punkten vor Mühlner Motorsport mit 27 und Flatex-Reiter mit 25. Es bleibt also eng im deutschen Championnat – im Interesse der Fans.

In der Porsche-Cup-Wertung hat Bergmeister mit 38 Punkten schon eine klare Führung vor Frank Stippler mit 26 herausfahren können. Die Lamborghini-Markenwertung führen Christopher Haase mit einem Punkt Vorsprung vor den Argo-Konkurrenten Harald Becker und Frank Kechele an.

International GT-Open - Spa - Entry

08igto200e32 Fahrzeuge wurden für die beiden am 31.05. bzw. 01.06. in Spa-Francorchamps stattfindenden GT-Open-Läufe genannt – der Marken-Mix ist wie gewohnt:

In der GTA-Kategorie trifft ein Dutzend Ferrari F430 GT2 auf vier Porsche und zwei Sunred SR21. Wie bereits vor einigen Tagen gemeldet kommen im Trottet Racing-F430 GT2 die beiden Schweizer Marcel Fässler und Henri Moser zum Einsatz.

Das Feld der GTS-Klasse bilden sechs Lamborghini Gallardo GT3, drei Ferrari F430 GT3, je zwei Aston Martin DBRS9 und Dodge Viper Competition Coupes sowie eine Corvette Z06R.

Wie beglückt man einen Porsche-Werksfahrer?

rsspyderhoragnringPorsche tat was, um seine Werkspiloten bei Laune zu halten: Am Samstag vor dem 24h-Rennen auf der Nordschleife durften Timo Bernhardt und Romain Dumas zwei Demonstrationsrunden auf der Nordschleife mit jeweils einem Porsche RS-Spyder drehen. Bei den beiden Chassis handelte es sich um ein Porsche-Werkschassis, das in den Farben von Penske Racing am Ring erschien und eines der Horag Racing Autos - das „T-Car“ der schweizer Truppe. Romain Dumas und Timo losten vorab per Münzwurf aus, wer welches Auto fahren sollte, wobei der Deutsche das gelbe Auto zog.

rsspyderpenskenringAus Sicherheitsgründen wurde ein „Führungsfahrzeug“ von Porsche vorgeschickt, das die Rundenzeiten der beiden höchst motivierten Piloten in Anbetracht der einmaligen Gelegenheit (die Nordschleife ist für offene Sportprototypen eigentlich gesperrt) limitieren sollte. Mehr als Zwischensprints waren also für die beiden Penske Racing-Piloten nicht drin. Trotzdem genossen beide die beiden Demonstrationsrunden sichtlich. Derart motiviert war der 3. Manthey-Sieg in Folge, an dem beide im Anschluss beitrugen, nur noch eine Formsache.

Masters-Nachbetrachtung vom Ring

Stippler & Arnold Wieder einmal lohnt sich eine kleine statistische Nachbetrachtung der ADAC-GT Läufe am Nürburgring, zumal es einige Premieren gab:

  • Lauf 1 am Freitag erlebte den ersten Sieg eines Porsche GT3 Cup S weltweit. Frank Stippler & Lance David Arnold (Foto) setzten sich in einem harten aber fairen Fight gegen die Lamborghini durch und bescherten Porsche den ersten Sieg überhaupt im GT-Masters. Zusammen mit Roman Rusinov konnten sie sich auch erstmals in die Siegerlisten der Serie eintragen. Rusinovs Sieg im 2. Lauf war der erste Sieg eines Russen in der Serie.

  • Der Sieg von Kox / Rusinov im Lauf am Samstag war der 10. Sieg eines Lamborghini Gallardo in der Serie. Peter Kox ist nun mit vier Siegen nach Christopher Haase (5) der zweiterfolgreichste Pilot der Serie. Nicht zuletzt dank Kox's Engagement sind die Niederländer nach den Deutschen die jeweils zweiterfolgreichste Nation in den Fahrerwertungen für Siege, Pole-Positions und erreichte Podien.

  • Argo-GallardoDie Runde am Nürburgring war die bislang erfolgreichste Darstellung von Argo-Racing: Pole-Position durch Frank Schmickler im ersten Lauf sowie 2. und 3. Platz im Rennen. Die in Belgien stationierte deutsche Truppe kauft in dieser Saison der Reiter-Mannschaft regelmäßig den Schneid ab, wobei fairerweise erwähnt werden muß, dass Hans Reiters Mannschaft in Lauf 2 das selbe Kunststück (Pole, zwei Podien) schaffte und dies obendrein noch mit einem Sieg garnierte.

  • Argo-Racing bleibt mit sieben erzielten Podiums-Positionen hinter Reiter (19) die zweiterfolgreichste Mannschaft in dieser Kategorie. Mit nun je neun erzielten Podiumspositionen liefern sich Peter Kox, Christopher Haase und Albert von Thurn und Taxis ein Kopf an Kopf-Rennen in dieser Kategorie.

  • Haase und Kox sind zusätzlich die erfolgreichsten Fahrer was Pole-Positions anbelangt – je dreimal standen beide ganz vorne in einer Startaufstellung.

  • Um eine Pole im GT-Masters zu erzielen, sollte man sich vorzugsweise einen Gallardo aussuchen: Elfmal ging die vorderste Startposition an ein Lamborghini-Team – nur fünfmal konnten andere Fabrikate sich ganz vorne aufstellen.

British GT – Runde 3 - Rockingham - Lauf 2

08bgtc301Der Rennverlauf am Montag in Rockingham kann wohl als bizarr bezeichnet werden: Acht Minuten vor dem planmäßigen Ende des ein-Stunden-Laufes ging das Safety-Car auf die Strecke, weil ein GT4-Auto geborgen werden musste. Im einsetzenden Regen waren viele Wagen auf Slicks unterwegs - die Fahrer versuchten daher, die Reifen auf Temperatur zu halten. Der in Führung liegende Leo Machitski (Tech9-Lamborghini Gallardo GT3) tat dies etwas zu vehement und drehte sich prompt von der Strecke. 

Das Safety-Car blieb bis zur schwarz-weiss-karierten Flagge draussen und Paul O’Neill / Steve Clark (RPM-Dodge Viper Competition Coupe, Bild) durften einen unverhofften Sieg feiern. Die weiteren Podestränge gingen an Allan Simonsen / Hector Lester (CiM-Ferrari F430 GT3) sowie James Sutton / Michael Meadows (CR Scuderia-Ferrari F430 GT3). Wie schon am Vortag belegten Bryant / Foster in der zweiten RPM-Viper Rang 4, dahinter platzierten sich mit Griffin / Bamford (Chad Peninsula-F430) und Hines / Metcalfe (CR Scuderia-F430) zwei weitere Ferrari-Mannschaften. Die GT4-Wertung gewannen Rob Austin / Hunter Abbott (Ginetta G50), die als Zehnte ins Ziel kamen.

Im Punkteklassement der GT3 führen James Gornall / Jon Barnes (Trimite Brookspeed-Dodge Viper, 29) vor Shovlin / Cullen (CR Scuderia-F430 GT3, 26), Sutton / Meadows (22), O’Neill / Clark (20) und Hines / Metcalfe (20). Die nächste Station der Britischen GT-Meisterschaft wird am 07./08.06. Snetterton sein.

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