Schwerer Testunfall von Scott Pruett

 Glück im Unglück für den Grand Am Tabellen-Ersten Scott Pruett.

Bei einem freien Test auf dem New Jersey Motorsport Park kam Pruett von der Strecke ab und krachte mit brachialer Gewalt in die Mauer der Boxenausfahrt. Der Riley-Lexus Daytona Prototyp wurde dabei zwischen Cockpit und Motor in zwei Teile gerissen. Das Cockpit blieb aber zum Glück intakt, so dass Pruett unverletzt aus dem Wagen geborgen werden konnte. Zur Sicherheit wurde er  ins Krankenhaus gebracht. Wie sein Team mittteilte, soll er aber am Rennen am kommenden Wochenende teilnehmen können.
Der Unfall ereignete sich, als sich ein weißer Porsche auf der Start-Ziel gerade drehte und Pruett dem liegen gebliebenen ausweichen wollte. Dabei riss er das Lenkrad so stark um, dass sich der Wagen quer stellte und nach dem Einschlag in der Boxenmauer in der Boxenausfahrt zum stehen kam.

Für das Ganassi-Team bedeutet das viel Arbeit. Laut Teamaussage ist der bisher eingesetzte Riley Mk.XX ein irreperabler Totalschaden. Um dennoch am Rennen am Sonntag teilnehmen zu können, reiste ein Teil des Teams via Flugzeug zurück nach Indianapolis, um dort den Ersatzwagen, der zuletzt bei den Daytona 24-Stunden am Start war, vorzubereiten. Auch wenn man mit dem Ersatzwagen, einem Riley Mk.XI der ersten Generation, aufgrund fehlender Trainingszeit nicht um den Sieg mitreden kann, wird man alles daran tun, um den 42-Punkte-Vorsprung auf die zweitplatzierten Jon Fogarty und Alex Gurney möglichst groß zu halten.

Frentzens Team sichert sich Entwicklungspartnerschaft

apollorotterdamEs gibt mittlerweile wieder Neuigkeiten von Heinz Harald Frentzens Hybrid Racing Projekt. Der Ex-F1-Pilot bei Sauber und Williams hatte im laufenden Jahr zusammen mit Technikchef Norbert Kreyer ein interessantes Projekt mit einem für die Nordschleife aufgebauten Gumpert Apollo mit Hybrid-Antrieb auf die Beine gestellt. Obwohl erst in letzter Minute komplettiert und kaum getestet, absolvierte der Wagen während des 24h Rennens am Nürburgring 2008 über 1200km im Rennbetrieb und zeigte das Potential der Technologie auf. Nun hat Frentzen, der den Einsatz komplett aus eigener Tasche finanzierte und für die weitere Entwicklung des Wagens auf externe Sponsoren angewiesen ist, möglicherweise einen ersten Team-Partner für weitere Einsätze gewinnen können.

Am Rande eines PR-Auftritts von Frentzen mit dem Apollo in Rotterdam schloss sein Team einen exklusiven Vertrag mit der GAIA Akkumulatorenwerke GmbH. „In den kommenden Jahren wird die Energiespeichertechnik eine der zentralen Schlüsseltechnologien für eine neue Generation von Fahrzeugen und der Stromversorger-Industrie werden. Deshalb war es für uns eine logische Konsequenz, im Rahmen einer langfristig angelegten Partnerschaft mit dem Spezialisten der uns bereits beim 24h Stunden Einsatz am Nürburgring mit seinen High-End Akkus unterstützt hat, künftig gemeinsame Wege zu gehen“, kommentierte HHFHR-CEO Thomas Reister das Projekt. Im Fokus der Entwicklung stehen Leistung, Kapazität und Gewichtsreduktion, egal ob bei Speicher- oder Starterbatterien. Zusammen mit GAIA will man bei der individuellen Entwicklung von leistungsfähigen Energiespeichersystemen inkl. Softwarelösungen für das Batteriemanagement im Motorsport und sportiven Mobilitätslösungen zusammenarbeiten, die derzeit auf Lithium-Ionen-Technologie auf der Basis von Li(NiCoAl)02 und LiFePO4-Zellen basieren.

„Die Vorteile der „RACE TECHNOLOGY powered by GAIA“ Lithium-Ionen-Zellen sind höchste Leistungs- und Energiedichten in grossformatigen Batterien. Weitere Argumente sind das geringe Gewicht, die Hochstromfähigkeit und verschiedene Zellentypen (High Energy, High Power und Ultra High Power), die in jeweils unterschiedlichen Kapazitäten von 6Ah bis 500Ah verfügbar sind. „Wir bauen die HYBRID RACING als spezialisierten Dienstleister in den Bereichen Consulting und Development Center für innovative Hybrid- und Elektro-Antriebslösungen aus und bieten Ressourcen für Entwicklungsaufträge nach individuellen Anforderungsprofilen“, so die Teammitteilung. Nun werden weitere Einsätze des technisch hochambitionierten Projektes auf der Nordschleife immer wahrscheinlicher.

Neues vom Audi GT4

jvottnringJörg van Ommens Team ist Lesern dieser Seite als Teilnehmer am ADAC-GT-Masters bekannt. In Zukunft könnte ein weiteres Standbein hinzukommen: JvO Racing ist derzeit mit dem Aufbau des ersten GT4-Prototypen eines Audi TT beschäftigt. Wie es dazu kam, erläuterte van Ommen uns vor zwei Wochen im Rahmen des GT-Masters-Auftritts am Nürburgring.

„Im Grunde ist die SRO an uns herangetreten und hat uns gefragt, ob wir eine GT4-Version des TT aufbauen könnten. Die Vorgeschichte ist das wir für die 24 Stunden am Nürburgring für Pirelli zwei neue Audi TT aufgebaut haben (Bild links) die in der SP3T starteten. Der TT hat eine gute Basis und so haben wir uns nach der Anfrage der SRO bald getroffen, um den Wagen vorzustellen. Bei der ersten Begutachtung sind natürlich die der SP3 entsprechenden Heckflügel zur Sprache gekommen, die der GT4-Konfiguration nicht ganz entsprechen. Nach einer Überprüfung unsererseits haben wir uns gedacht, dass man mal einen Test starten könnte und haben den Wagen anlässlich der 24h von Spa-Francorchamps zu den freien Trainings des GT4-Europa-Cups mitgebracht, wobei wir vor der Teilnahme auch noch mal die Frontaerodynamik überarbeiten mussten. Trotzdem war der Wagen auf Anhieb konkurrenzfähig. Phillip Leisen hat damit die drittbeste Zeit im ersten freien Training fahren können.“

ttspatestVan Ommen sieht im ersten Fronttriebler-GT4 – die Konkurrenten wie der Nissan 350Z, der Aston Martin Vantage N24, der Ford Mustang, der Maserati Topheo oder der BMW Z4 sind sämtlichst Hecktriebler – eine preiswerte Alternative für die GT4-Kundschaft. „In der Rennversion, wie wir sie im Auge haben, wäre der Wagen für unter 100T€ zu fertigen. Man könnte natürlich hochwertigere Renntechnik einsetzen, aber die Konsequenz wäre nur, das man vom GT-Bureau mit zusätzlichen Restriktionen beladen werden würde und es sich damit nur um unsinnige Investitionen für die Kunden handeln würde. Zudem ist die halbautomatische Schaltung, die wir einsetzen ein sehr zuverlässiges Aggregat, das wir nicht durch ein Renngetriebe ersetzen müssen.“

Neben Matech Concepts, wo die Ford Mustang GT4 aufgebaut werden, würde mit JvO ein zweiter deutscher Rennstall mit dem Aufbau von GT4-Modellen beginnen. Interessante Aussichten – wenn zudem auch wie berichtet in Deutschland ab dem nächsten Jahr ein GT4-Championnat ausgetragen werden würde.

C.I.P. – Varano - Vorschau

Die sechste von neun Runden der Italienischen Prototypen-Meisterschaft steht am 31.08. in Varano auf dem Programm. Einmal mehr gelten die beiden Piloten des WRC-Norma-Teams, welche bislang alle fünf Saisonrennen der Serie gewannen, als klare Favoriten. Sollten Franco Ghiotto (74 Punkte, drei Siege) und Davide Uboldi (65, zwei Siege) auf den Autodromo Ricardo Paletti abermals erfolgreich sein, könnte sich das Titelduell auch rechnerisch vorzeitig auf einen Zweikampf der beiden Teamkollegen reduzieren.

Autosport als neuer Hauptsponsor der 1000km Silverstone

Rainman McNishDie Le Mans Serie hat für das letzte 1000km-Rennen des Jahres, die 1000km von Silverstone, einen neuen Hauptsponsor finden können. Das britische Autosport Magazin wird das LMS-Finale in Grossbritannien mitfinanzieren. Angesichts der als Publikumsmagneten wirkenden Duelle von Audi und Peugeot sowie des ersten Heim-Rennens von Allan McNish seit seinem zweiten Le Mans Sieg in diesem Jahr verspricht sich Autosport einen entsprechenden Payback. Der letzte Auftritt McNishs im „Home of British Motorracing“ erfolgte bei den 1000km Silverstone 2005, als er auf dem Oreca-R8 (Foto) im Regen die Konkurrenz entzauberte und Audi den bislang letzten Sieg in der Serie sicherte.

Das nun Autosport 1000km genannte Rennen markiert einen weiteren Fortschritt der Le Mans Serie. Die Serie wird nun auch marketing-mässig immer stärker wahrgenommen. Gute Voraussetzungen um Audi und Peugeot auch im nächsten Jahr bei der Stange zu halten – und weitere Hersteller zum Einstieg zu bewegen.

28 Wagen beim ALMS-Rennen in Detroit

Detroit28 Wagen stehen auf der Nennliste für den nächsten ALMS-Event: das Strassenrennen auf dem Belle Isle-Circuit in Detroit. Diese teilen sich auf in drei LMP1, neun LMP2, drei GT1 und 13 GT2. Wie ersichtlich hat es bei den Fahrzeugen und auch Fahrerbesatzungen einige Veränderungen gegeben.

LMP1: Hier fehlen die in Mosport verunfallten Wagen von Autocon und Intersport Racing. Im Audi #1 absolviert dafür Marcel Fässler seinen zweiten Einsatz an der Seite von Emanuele Pirro. In der LMP2 gibt es keine Änderungen – man darf sich also wieder auf einen ähnlich spannenden Krimi wie beim Rennen im kanadischen Mosport freuen, als erst in den letzten Runden die heiß umkämpften Entscheidungen fielen. Immerhin siegte beim Lauf im letzten Jahr ein Penske-Porsche knapp in den letzten Runden nach einem starken Zweikampf mit dem führenden Audi.

Während in der GT1 wieder die selben drei Wagen wie in Mosport starten, hat es in der GT2 einige Änderungen gegeben. So starten mit dem zweiten Risi Competitione-Ferrari und dem Black Swan Racing-Ford GT zwei Autos, die in Kanada nicht am Start waren. Dafür fehlt der Farnbacher-Loles Racing-Porsche auf der Nennliste. Dirk Werner verteidigt seinen Grand-Am Fahrertitel am selben Wochenende in New Jersey, weswegen das Team nicht auf dem auch crashverdächtigen Strassenkurs im Norden der USA antritt. Detroit SkylineIm zweiten Risi Competitione-Wagen fahren wieder Harrison Brix und Rob Bell, da Patrick Friesacher noch ausser Gefecht ist. Dafür sitzt sein Landsmann Martin Ragginger im Cockpit des #44 Flying Lizzard Motorsport-Porsche an der Seite von Lonnie Pechnik. Mit den Porsche-Piloten Ragginger, Basseng, Bergmeister und Henzler sowie dem Ferrari Duo Müller / Farnbacher ist das deutschsprachige Kontingent wieder voll im Kampf um Podiumsplätze und die Meisterschaft (nur 10 Punkte trennen den FL-Porsche von Bergmeister / Henzler vom Tafel Racing-Ferrari von Farnbacher / Müller) involviert.

Als besondere Schmankerl überträgt SPEEDtv.com das Qualifying als Videostream live am Freitag um 16.30 Uhr Ortszeit, was in etwa 22.30 Uhr MEZ am Freitagabend entsprechen dürfte (ohne Gewähr!). Das Rennen, das wieder als Joint-Venture Event mit der Inycar-Serie am Samstag ausgetragen wird, startet um 20.35 Uhr MEZ am Samstag. Die ALMS-Website stellt den Zeitenmonitor, Radio Le Mans den Audiostream des Streckensprechers und Speed-TV diverse Videostreams von Inboardkameras und Übersichtsaufnahmen, so dass einem Online-Genuss des Rennens nichts im Wege stehen sollte.

24h Zolder Vorschau

bildIn fünf Tagen sind die 30. 24 Uren von Zolder 2008 auch schon Geschichte. Zeit um eine Vorschau auf das Highlight des Belgian GT Championship zu geben.

Auf der vorläufigen Startliste stehen gerade einmal 30 Autos, jedoch muss man leider davon ausgehen, dass noch ein paar Wagen zurückgezogen werden. Die 30 gemeldeten Autos teilen sich in 12 Division 1 Fahrzeuge auf, die nach dem GT3 Reglement fahren. In der Division 2 sind es acht Autos, die auf der Liste stehen, das sind z.B. die alten 996 GT3 Cup-Fahrzeuge. Die am schwächsten besetzte Klasse ist die Division 3, dort starten unter anderem die alten Biturbo Porsche von PMB Racing. Desweiteren wäre da noch die Gastklasse, dort laufen Fahrzeuge, die nicht an der kompletten BGTC-Saison teilnehmen, vier Nennungen liegen dort vor, davon drei Ginetta G50.

Der Audi R8 GT3 kommt

audi_r8_gt3Lange galt der Audi R8 GT3 als ein schlecht gehütetes Geheimnis. Nun hat Audi offiziell die Entwicklung eines GT3-Fahrzeugs auf Basis ihres Supersportwagen bestätigt. Das Fahrzeug, welches den Namen des fünffachen Le Mans Siegerwagen trägt, wird gezielt für den Kundensport entwickelt. Der Allrad-Sportler wird für das GT3-Reglement auf Heckantrieb umgebaut. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt durch ein neu entwickeltes sequenzielles Sechsganggetriebe. Für den auf Rennstrecken notwendigen Abtrieb sorgt eine modifizierte Frontpartie und ein Heckflügel.

Die Entwicklung des R8, welcher die Audi-interne Projektbezeichnung R16 trägt, erfolgt unter der Leitung von Audi Sport. Ein erster Prototyp absolvierte Mitte August einen erfolgreichen Roll-out, am Steuer des Fahrzeugs saß Frank Biela.

Für das Jahr 2009 planen die Ingolstädter Testeinsätze in verschiedenen europäischen Rennserien. Die Auslieferung an die Kunden ist für den Herbst 2009 geplant. Das Fahrzeug wird gemeinsam durch Audi Sport und die quattro GmbH aufgebaut. Man wird auch durch die Audi Hungaria Motor Kft. in Györ, Ungarn unterstützt.

GrandAm - Armed Forces 250 - Sears Point

 Im Qualifying auf Platz 1 - aber dennoch keine Pole für die Sieger Brian Frisselle und Mark Wilkins der vergangenen beiden Rennen. Nach der technischen Abnahme wurde die beste Zeit aberkannt und der Wagen in die letzte Startreihe verbannt.

Max Angelelli und der Kanadier Michael Valiante erbten somit die Pole, die man dann auch gleich in den ersten Sieg eines Dallara DP's umsetzte. Auch für Michael Valiante sollte dies der erste volle Erfolg in der DP-Klasse sein. Hinter den beiden kam Jon Fogarty / Alex Gurney auf dem #99 Stallings-Riley-Matthews Riley-Pontiac ins Ziel und konnten somit den Punkteabstand auf Scott Pruett / Memo Rojas auf 42 Zähler reduzieren.

Mehr Infos zum Rennen sowie den Rennbericht gibt es wie gewohnt auf GrandAm.de

FIA-GT Meisterschaftsstand nach Bukarest fast unverändert

Start Hauptrennen Nach den beiden FIA-GT-Rennen in Bukarest (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) hat sich in der Punktetabelle der FIA-GT Meisterschaft wenig geändert. Bedingt durch den mysteriösen Rückzug der beiden Jetalliance Racing Aston Martin DBR9 kurz vor dem Rennen („aus Sicherheitsgründen“) hat Phoenix Racing mit den beiden Corvette-Doppelsiegen seinen zweiten Rang in der Punktetabelle festigen können. Die Corvette-Piloten Hezemanns / Gollin und Deletraz / Fässler liegen nun sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung hinter der Vitaphone Racing Mannschaft, die noch von ihrem Doppelsieg bei den 24h von Spa-Francorchamps zehren kann.

In der GT2-Klasse haben die beiden CR-Scuderia-Piloten Bell / Kirkaldy am Meisten Punkte auf die Konkurrenten auf dem Stadtkurs im Herzen der Rumänischen Metropole gut machen können. Hier führt weiterhin das AF Corse Team. 40 Punkte sind bei den noch ausstehenden vier Rennen zu vergeben. Somit können sich die Verfolger der beiden führenden Teams in den Wertungen noch Hoffnungen machen.

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