Renauer Motorsport setzt 2010/11 auf Ginetta

renauerginettaDie Kurzmeldung über die 6h von Misano offenbarte vor wenigen Wochen, dass die österreichische ex-FIA-GT-Equipe Renauer Motorsport nach wie vor noch im Renngeschäft aktiv ist. Seit diesem Jahr schiesst sich die Mannschaft von Teamchef Sepp Renauer auf ein neues Arbeitsgerät ein. Ein Ginetta G50 GT4 ist derzeit der Wagen des Teams der die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sepp Renauer erläuterte uns den Werdegang: „Im vergangenen Jahr waren wir mit der alten GT1-Corvette in der tschechischen Langstreckenmeisterschaft unterwegs und haben einige Rennen mit einem Cup-Porsche bestritten. Mit der Corvette gelang uns Ende 2009 ein Sieg beim Epilog in Brünn. Für 2010 hatten wir eigentlich vor, einen Porsche von Felbermayr-Proton zu kaufen, um damit die angedachte GT2-EM zu bestreiten, als aber Stephane Ratel uns informierte das wir nur eines von vier Teams waren, das sich für die Meisterschaft eingeschrieben hatte, mussten wir uns nach anderen Betätigungsfeldern umsehen.“

„Nachdem wir mit verschiedenen GT4-Herstellern gesprochen hatten, hat uns der Ginetta bei einem Test in Brands Hatch am meisten überzeugt. Der G50 ist ein Auto das mich in vielen Belangen an einen CN erinnert, angefangen von seiner Rohrrahmenkonstruktion bis hin zur Rennperformance – eben noch ein echtes Rennauto. Wir mussten halt den Wagen nur einmal auseinander nehmen und von Grund auf neu aufbauen, um ein paar Startschwierigkeiten zu überwinden. Danach hat man aber ein Rennauto, das preisgünstig zu betreiben und haltbar ist.“

Sepp Renauer gelang es sogar eine Vertriebsvereinbarung für die englischen GT4-Renner für den Raum Österreich, Tschechien und Ungarn abzuschliessen. Allerdings hält sich dessen Erfolg noch in Grenzen, da es derzeit nur Rechtslenker-Versionen des GT4 gibt. Erst für die FIA-GT1 Weltmeisterschaft-Runde am Nürburgring ist eine Linkslenker-Version angekündigt, die dann mehr Potential in der Vermarktung bieten soll.

„Derzeit fahren wir mit dem G50 hauptsächlich Langstreckenrennen und in einer ungarischen Tourenwagen- und GT-Sprintserie, in der mein Sohn Florian erste Erfolge auf der Rennstrecke sammelt. Für das Langstreckengeschäft sind in diesem Jahr Auftritte bei den 6h von Mugello, dem Epilog in Tschechien und den 6h von Vallelunga geplant. renauerginettbDie für das nächste Jahr geplante FIA-GT-Langstreckenmeisterschaft ist mit der GT4-Klasse natürlich eine begrüssenswerte Option, da sie weit attraktiver als das bisherige FIA-GT4 Europacup-Format ist. Für zwei 40min-Rennen fährt man nur ungern an entlegene Orte wie die Algarve. Für die 3h-Rennen 2011 würden wir schon eher Kundenpiloten in den von uns frequentierten Serien in Ungarn, Tschechien und Österreich finden.“

Nebenbei arbeitet Sepp Renauer auch mit einigen Teamchefs an der Organisation einer Langstreckenserie im mitteleuropäischen Bereich, die im kommenden Jahr ausgeweitet werden soll. Dafür befindet sich noch einige vom Team betreuter Porsche im Besitz der Mannschaft aus Neunkirchen bei Wien. Neben den Planungen für 2011, die neben der FIA-GT-Serie auch auf die 24h-Rennen in Spa-Francorchamps und am Nürburgring ausgeweitet werden könnte, birgt auch noch Ginetta selber weiteres Potential. So soll ein GT3 für 2012 in Planung sein.

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