Australische GT – neues Umfeld für 2006

AGTC & PDC 2006 (B. Washington / P. Hackett)Der Australische Motorsportverband CAMS hat nunmehr offiziell bestätigt, dass die gemeinsamen Läufe der GT-Meisterschaft und der Porsche Drivers Challenge heuer im Rahmen der „National Racing Championships“ (NRC) stattfinden werden. Die Serie umfasst unter anderem auch Formel 3, Lotus Trophy, Production Cars und V8 Utes – eine bunte Mischung, die für einiges Publikumsinteresse gut sein sollte.

Schon im Vorjahr hatten GT und Porsche Drivers Challenge aus Vernunftgründen zusammen-gespannt, um bei den „Australian Motor Racing Series“ ein zumindest optisch ansprechendes Starterfeld von insgesamt rund 20 Autos bieten zu können.

Der Kalender der NRC sieht elf Veranstaltungen zwischen März und November vor, wobei zu erwarten ist, daß die GT/PDC nur bei etwa zwei Drittel dieser Termine dabei sein werden. Bisher liegen noch keine Neuigkeiten über Fahrer oder Fahrzeuge für 2006 vor.

Flying Lizzard bleibt an Bord

Flying LizzardFlying Lizard Motorsports bleibt der ALMS auch 2006 erhalten. Im dritten Jahr in der Serie wird das in Sonoma/Sears Point beheimatete Team auch in der kommenden kompletten Saison 2 Porsche 996GT3RSR in der GT-Klasse der amerikanischen Meisterschaft einsetzen.  Die Fahrerpaarung Johannes van Overbeek &John Fogarty bleibt auch in dieser Saison im ersten Wagen mit an Bord. Im 2. Wagen wird Seth Neiman abwechselnd mit Lonnie Pechnik und Darren Law  am Volant drehen, wobei bei den längeren Läufen in Sebring und beim PLM alle 3 im Wagen sitzen werden.
Weiterhin hat man sich auf der Teamseite entscheidend verstärkt. So ist Crew-chief Stefan Pfeiffer neu zum Team hinzugestossen. Pfeiffer kommt von Petersen/White Lightning wo er in den letzten 2 Jahren die selbe Position besetzt hatte.
Bei den Sebring-Vortests wird das Team die ersten Runden in der neuen Saison drehen – möglicherweise dann schon in einer neuen Lackierung, die neben zahlreichen technischen Updates an den Wagen nun auch ansteht.

IROC 2006: eineinhalb Mal Max

Die amerikanische All-Star-Meisterschaft International Race of Champions (IROC) hat ihre Fahrer für 2006 bekanntgegeben. Neben den selben alten Gesichtern aus der amerikanischen Ovalszene, darunter auch Nextel-Cup-Champ und Rolex-Gast Tony Stewart, vertreten heuer zwei Italiener den „Rest der Welt“: Max Papis verdient sich sein Geld beim Team Corvette in der ALMS und als Cadillac-Werksfahrer in der Speed World Challenge, sein Vornamensvetter Max Angelelli ist Titelverteidiger in der GrandAm-Prototypenklasse und zählt mit dem SunTrust-Team zu den Favoriten für das Rolex 24. Allerdings hat Angelelli wegen einer Überschneidung des GrandAm-Sprintrennens in LongBeach mit der IROC-Runde in Texas (7. April) eine Vergünstigung zugestanden bekommen: sein Teamkollege/-chef bei SunTrust, der Südafrikaner/Brite/Amerikaner Wayne Taylor fährt zwei der vier IROC-Läufe, die beiden werden als Team gewertet.

IROC-Feld 2006 (Quelle: irocracing.com)

2005 war Europa durch Papis und Sebastien Bourdais vertreten; während Papis’ Saison ohne Glanzlichter verlief, konnte der Oval-geübtere Bourdais ein Rennen gewinnen konnte und hatte bis zum letzten Lauf Titelchancen. Gefahren wird auch heuer wieder mit 500 PS starken, einheitlichen Pontiac Firebird.

Noch eine Neuigkeit: zum ersten Mal seit 14 Jahren bewegt sich die IROC wieder von den Ovalen weg, wenngleich nicht sehr weit - am 29. Juni fährt man am Infield-Kurs von Daytona. Los geht die Saison ebenfalls im „World Center of Racing“, mit einem Rennen am Ovalkurs.

17.2.   Daytona (Oval)
7.4.     Texas (Oval)
29.6.   Daytona (Straße)
28.10. Atlanta (Oval)

 

JLOC bestätigt LeMans-Pläne

JLOC-LamboLaut Recherchen von Infoscourses und GTO-Racing wird das japanische JLOC-Team im kommenden Jahr gleich in 3 Meisterschaften zu sehen sein. Nach Aussagen des Teambesitzers Isao Noritake steht neben weiteren Einsätzen in der Super-GT die diesmal nicht in der GT500-Klasse sondern in der GT300-Klasse erfolgen sollen, in Zusammenarbeit mit dem Aufbauteam von Reiter Engineering bei Zustimmung des ACO ein Engagement bei den 24h von LeMans  auf dem Programm. Dort sollen beide Wagen des JLOC-Teams an den Start gebracht werden, so denn der ACO beide eingereichten Nennungen akzeptiert. Zusätzlich sind Teilnahmen bei den 3 Läufen der japanischen Le Mans Challenge mit beiden Wagen geplant.  Somit wäre JLOC das zweite GT1-Team (neben wahrscheinlich dem Goh-Maserati) welches die GT1-Klasse der neuen Meisterschaft offiziell beschickt.

Mil Milhas: erstes Qualifikationstraining

Der Lister rollt doch: die Mercedes-CLK-Crew Kanaan/Losacco/Giorgi qualifiziert beide Autos. welches wir tatsächlich im Rennen sehen werden, bleibt abzuwarten. - Neuigkeiten von Cirtek: bei der Überfahrt nach Brasilien ist der Motor des Aston Martin DBR9 abhandengekommen, Piquet/Piquet/Bouchut/Castro Neves haben das erste Quali-Training bereits verpaßt. 

Pos.

Startnr.

Fahrer

Auto

Kat.

Zeit

Diff.

1
12
Paulo Gomes (BRA)
Mike Hezemans (HOL)
Alencar Jr. (BRA)
Clemente Lunardi (BRA)
Corvette C5R
GTP1
1min33s059
--
2
25
Tony Kanaan (BRA)
Giuliano Losacco (BRA)
Beto Giorgi (BRA)
Lister Storm
GTP1
1min33s151
0s092
3
5
Antonio Hermann (BRA)
Didier Theys (BEL)
Jean-Marc Gounon (FRA)
Saleen S7-R
GTP1
1min33s950
0s891
4
4
Robert Lechner (AUT)
Tom Weickhard (USA)
Franz Konrad (AUT)
Saleen S7-R
GTP1
1min34s617
1s558
5
11
Tarso Marques (BRA)
Thiago Marques (BRA)
Paulo de Tarso Marques (BRA)
Ferrari 575 Maranello GTC
GTP1
1min34s797
1s738
6
10
Philipp Peter (AUT)
Luca Drudi (ITA)
Marco Cioci (ITA)
Ferrari 575 Maranello GTC
GTP1
1min34s896
1s837
7
26
Tony Kanaan (BRA)
Beto Giorgi (BRA)
Giuliano Lossaco (BRA)
Mercedes DTM
GTP1
1min36s923
3s864
8
36
Giambattista Giannoccaro (ITA)
Alessandro Pier Guidi (ITA)
Toni Vilander (FIN)
Ferrari 360 Modena
GT2
1min37s528
4s469
9
33
Lucas Molo (BRA)
Nelson Silva Jr. (BRA)
Maurício Neves (BRA)
Ferrari 550
GTP1
1min38s827
5s768
10
56
Max Wilson (BRA)
Marcel Visconde (BRA)
Flávio ´Nonô´ Figueiredo (BRA)
Porsche GT2
GT2
1min39s143
6s084
11
70
Hoover Orsi (BRA)
Felipe Maluhy (BRA)
Ricardo Maurício (BRA)
Porsche GT3
GT2
1min39s627
6s568
12
77
Aloysio Andrade Fº (BRA)
Ciro Aliperti Jr. (BRA)
MCR GT1
GTP1
1min43s258
10s199
13
55
Otávio Mesquita (BRA)
Marcel Visconde (BRA)
Omilton Visconde (BRA)
Beto Posses (BRA)
Porsche GT3
GT2
1min44s652
11s593
14
19
Francisco Longo (BRA)
Daniel Serra(BRA)
João Adibe(BRA)
Maserati Trofeo Light
GT2
1min45s158
12s099
15
3
Rafael Derani (BRA)
Walter Derani (BRA)
César Urnhani (BRA)
Renato Cattalini (BRA)
Porsche GT3
GT2
1min45s804
12s745
16
49
Paulo Salustiano (BRA)
Luiz Felipe Gama (BRA)
José Eduardo Borges (BRA)
Marco Medeiros (BRA)
Spyder Turbo
P2
1min46s317
13s258
17
22
Uberto Molo (BRA)
Cláudio Capparelli (BRA)
Istvan Minach (BRA)
Alfa Romeo 156
STC
1min47s451
14s392
18
30
Rogério Castro (BRA)
Luis Celso Freitas (BRA)
Spyder
P2
1min49s311
16s252
19
51
??
Spyder
P2
1min49s483
16s424
20
42
Fábio Sotto Mayor (BRA)
Henry Visconde (BRA)
Luiz Roberto Coutinho Nogueira (BRA)
BMW
STC
1min50s872
17s813
21
7
Thiago Beilstrein (BRA)
Roberto Martinez (BRA)
Almir Donato (BRA)
Spyder
P2
1min52s404
19s345
22
63
Sérgio Ribas (BRA)
Peter Wiliam Januário (BRA)
Spyder
P2
1min53s216
20s157
23
23
Carlos ´Tigueis´ Batista (BRA)
Ana Cecília C. de Mello (BRA)
Maria Izabel C. de Mello (BRA)
Leandro Mussio
Omega
STC
1min53s910
20s851
24
73
Fernando Parra (BRA)
Fernanda Parra (BRA)
Omega V8
STC
1min55s209
22s150
25
72
Silvio Coelho (BRA)
Cesar Visconti (BRA)
Matheus Maccari Neto (BRA)
Spyder
P2
1min56s024
22s965
26
44
Cassio Paoletti Junior (BRA)
Carlos Crespo de Carvalho (BRA)
Rodrigo Mendes Garcia (BRA)
Roberto ´Coruja´ Amaral (BRA)
Omega
STC
1min56s140
23s081
27
32
Paulo Machado (BRA)
Edson Machado (BRA)
Prot. HORUS MV4
P2
1min58s085
25s026
28
58
Ricardo Serata (BRA)
Daywis Teixeira (BRA)
Luiz Vicente ´Puck´ Galafassi (BRA)
Spyder
P2
2min12s636
39s577
--
1
Nelson Piquet (BRA)
Nelson Angelo Piquet(BRA)
Cristophe Bouchut (FRA)
Hélio Castro Neves (BRA)
Aston Martin DB9R
GTP1
S/ Tempo
--
--
2
Eduardo Souza Ramos (BRA)
Totó Porto (BRA)
Ingo Hoffmann (BRA)
Mitsubishi Lancer
STC
S/ Tempo
--
--
21
Paulo Bonifácio (BRA)
Felipe Giaffone (BRA)
Vítor Meira (BRA)
ZF 01
GTP1
S/ Tempo
--
--
27
Pedro Lamy (POR)
Raul Boesel (BRA)
Alcides Diniz (BRA)
Aston Martin DB9R
GTP1
S/ Tempo
--
--
38
Robson Duarte (BRA)
Anailson Rui (BRA)
Elton Dalcomo (BRA)
Vectra
STC
  

Rolex 24: Picchio?

Picchio (Quelle: ADi Motorsports)

Beim jüngsten Test in Daytona abwesend, arbeitet die italienische Firma Picchio dennoch weiter an einem GrandAm-Comeback, möglichst schon Ende Jänner in Florida.

Zwei Fahrzeuge stehen zur Verfügung, die aus den Beständen des früheren Entwicklungspartners G&W zurückgekauft und auf den neuesten Stand gebracht wurden; eines soll beim Rolex 24 an den Start gehen. Laut Aussendung der Firma wird mit interessierten italienischen Fahrern verhandelt.

G&W ist mittlerweile im neuen Synergy-Team aufgegangen, die Einsätze in Amerika werden von ADi Motorsports durchgeführt, einem neuen Team mit Personal von Synergy und G&W. Der revidierte DP3 wurde bereits vorigen Herbst in Virginia vorgestellt.

Dallaras (noch) zu haben

DallaraMartin Short versucht nach wie vor seine beiden Dallaras zu verkaufen. Wie er in seinem Interview mit Infocourses bekannte, würde er sie auch gerne in Sebring an den Start bringen, zumindest ein Wagen wäre rennfertig präpariert. Wgen der Vorrangigkeit des Radical-Engagements würde er aber derzeit davon absehen.

Davon abgesehen gäbe es seriöse Anfragen aus den Staaten und aus Japan was die Wagen beträfe. Beide Chassis könnten mit vorinstallieren und nicht nur geleasten Judd V10 im Paket verkauft werden. Es gäbe sogar Anfragen die alten Chrysler Mopar-Motoren zu re-installieren.

Im letzten Jahr waren die von Shorts Team überarbeiteten Dallaras durch ihre Zuverlässigkeit und ihren Speed in der Lage ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden zu können. Erst beim letzten Lauf verlor man den 3.Rang in der Endwertung an Oreca. Für nächstes Jahr sind die noch nach LMP900 Konfiguration gebauten Chassis nur noch in den ACO-Serien in Amerika und (so es denn zustande kommt) Japan startberechtigt.

Vorschau Rolex 24: die Prototypen

Das Rolex 24 des Jahres 2006 wird ein All-Star-Gipfeltreffen, gegen das sogar Le Mans blaß aussieht - der frühe Termin macht es möglich. Neben Größen aus NASCAR, ChampCar und IndyCar treten etliche Sportwagenstars an; Dementsprechend schwer ist es, aus den 34 genannten Prototypenteams für das Rennen Favoriten herauszufiltern, zumal einige Fahrerbesetzungen noch nicht feststehen. Jedenfalls fest steht jedoch die große Attacke des Hauses Porsche auf das World Center of Racing.

Porsche, Porsche (Quelle: daytona24hr.com)1996 fand sich Porsche nach einem überraschenden Turbo-Verbot für die Prototypenklasse aus der „Victory Lane“ der 24 Stunden von Daytona ausgesperrt. Zehn Jahre später ist ein Porsche-Doppelsieg in beiden Kategorien durchaus im Bereich des Möglichen. Für den kleinsten Motor im DP-Feld gab es gewisse Zugeständnisse, die an sich schon leichteren Prototypen mit Motoren unter 5 Liter Hubraum müssen heuer 25 Pfund Ballast zuladen, alle anderen 75 Pfund – davon profitieren auch Lexus und die nur mehr theoretisch vorhandenen Infiniti, aber die Porsche-Autos - weil unter 4l Hubraum, damit das niedrigste Basisgewicht - am meisten. Außerdem fahren die 3,99l-Boxer ohne Luftmengenbegrenzung. Früher „exklusiv“ in den Fabcar, tauchen Porsche-Triebwerke jetzt auch in anderen Chassis auf.

Crawford

Der große Aufmacher des gesamten Tests war selbstverständlich die Rusty & Danica-Story. Nach einem kurzen Paarungsritual (Danica: „ich fahre gerne mit, wenn ich eingeladen bin“; Rusty: „wir laden sie gerne ein, wenn sie mitfahren will“; usw.) steht es jetzt fest: Danica Patrick und Rusty Wallace werden sich den Crawford-Pontiac Nr. 2 von Howard-Boss Motorsports mit Allan McNish und Boris „ich fahre alles“ Said teilen - das war die Pole Position in den Medien, aber nicht auf der Strecke.

AJR-Crawford (Quelle: daytona24hr.com)Die schnellste Rundenzeit der drei Testtage in Florida ging an die GrandAm-Newcomer Alex Job Racing (mit operativem Partner Emory Motorsport) und der bis dato unerprobten Chassis-/Motor-Kombination Crawford-Porsche. Die Fahrermannschaft spricht eine deutliche Sprache: Patrick Long, Mike Rockenfeller und Lucas Luhr, der mit 1:43.431 die schnellste Runde der drei Testtage und den inoffiziellen DP-Rekord für sich beanspruchen darf. Das neue Auto funktioniert, Alex Job und Freunde waren dementsprechend zufrieden.

Bei Crawford wurde teamübergreifend gearbeitet; ein Porsche-Werksfahrer, dessen Name uns momentan entfallen ist, kletterte in das Rustymobil und hievte den noch noch immer in Citgo-Farben gehaltenen Wagen incognito ganz nach oben in der Zeitentabelle. Auch Andy Wallace fuhr dieses Auto, nachdem sein eigenes Chassis (Howard-Boss Nr. 4, ein „heißer“ Favorit) im zweiten Training abbrannte. Im Rennen sehen wir von ihm und seinen Teamkollegen, Jan Lammers und Nextel-Cup-Meister Tony Stewart, sicher mehr.

Weitere schnelle Crawford: auf Lexus setzt Cheever Racing - neben Eddie Cheever/Patrick Carpentier/Christian Fittipaldi sind mittlerweile auch Stefan Johansson und die LMP2-Sieger in Le Mans 2005, Mike Newton/Tommy Erdos/Warren Hughes bestätigt. Ford-Power arbeitet in der Nr. 5 von Essex Racing (bisher stehen Duncan Dayton und der ehemalige ALMS-Racer Jim Matthews fest) sowie Finlays Nr. 19 (Memo Gidley/Alex Barron/Michael McDowell) und Nr. 38 (Rob Finlay/Michael Valiante/Brian Herta/Buddy Rice). Interessanter Außenseiter ist das Hobby-Auto der Familie Dyson unter Betreuung von Howard-Boss; Rob und Chris Dyson fahren mit Oliver Gavin und Guy Smith den Crawford-Pontiac Nr. 16. Und ein weiterer Crawford-Porsche taucht bereits auf der Nennliste auf, unter Nennung des ehemaligen Lamborghini-Teams Vici Racing.

Fabcar

Neben dem Crawford sieht der Fabcar, das allererste nach DP-Reglement designte Chassis, schon recht altbacken aus – aber er lebt. Die von GrandAm sanktionierte Verjüngungskur und einige Unterstützung von Porsche in Verbindung mit dem erwähnten Gewichtsvorteil haben dem Auto einen zweiten Frühling beschert. Sascha Maassen drehte die insgesamt drittschnellste Runde, die Fahrer attestierten dem früher schlecht zu fahrenden Fabcar deutlich verbessertes Handling. Maassen wechselte sich Ted Christopher, David Donohue, JC France, Hurley Haywood und Darren Law ab, die Teams fürs Rennen werden erst zusammengestellt. Neben den Brumos-Autos war nur ein weiterer Fabcar dabei, mit einem Pontiac-V8 drehte der „RVO Speedwagon“ der Rock Valley Oil & Chemical Company im hinteren DP-Feld seine Runden. Dieses Auto muß auf den Gewichtsvorteil der Porsche-Motoren verzichten.

Riley

Es fahren nicht nur Porsche mit: am ersten Testtag gab der Riley-Pontiac des GAINSCO/Blackhawk-Teams das Tempo an. Im Lauf der Saison 2005 hat dieses Team zu seiner Form gefunden. Alex Gurney (Sohn von „All American Racer“ und Le-Mans-Sieger Dan Gurney) ist ein Siegfahrer, sein Partner Bob Stallings (Mr. GAINSCO) leider nicht unbedingt. Ihre Rolex-Partner sind der zurückgetretene ChampCar-Veteran Jimmy Vasser und Rocky Moran jr., der das Auto allerdings am Freitag in die Reifenstapel setzte. Moran ist bis auf eine Nackenmuskelzerrung wohlauf, das Team musste den Test abbrechen.

SunTrust-Riley (Quelle: daytona24hr.com)Schnellster Riley war somit das Werksauto von SunTrust Racing. Die Titelverteidiger Wayne Taylor, Max „the axe“ Angelelli und Emmanuel Collard werden heuer von ex-Ganassi-Mann Ryan Briscoe unterstützt, das Auto ist brandneu - zweitschnellste Testzeit, mit schönem Gruß nach Zuffenhausen. Unter der Aufsicht von Bill Riley persönlich ist SunTrust wohl das heißeste Riley-Eisen im Feuer von Daytona.

Bereits erwähnt wurde Milka Duno und ihr Wechsel zu SAMAX Racing, gemeinsam mit Kevin McGarrity und den Franchitti-Brüdern fährt sie den Riley-Pontiac von Brian Tuttle, der jetzt nach einem Cockpit sucht, um (gegen sein eigenes Auto) am Rolex 24 teilnehmen zu können. Riley-Pontiacs mit Außenseiterstatus sind das Krohn/TRG-Auto Nr. 75 (Tracy Krohn/Jörg Bergmeister/Colin Braun/Nic Jönsson), ex-Corvette-Team Pacific Coast Motorsports (mit Alex Figge/Ryan Dalziel/Jon Fogarty/David Empringham und Pontiac-V8) und die Nr. 40 von Derhaag mit Chris Bingham, Randy Ruhlman und GM-Legende Ron Fellows.

Briscoes früheres Arbeitsumfeld war ebenfalls nicht weit entfernt, mit Lexus-Power und einem gut aufgelegten Scott Pruett bei Chip Ganassi Racing with Felix Sabates. Mit Luis Diaz und Max Papis bildet er das fahrerisch vielleicht stärkste Team. Weniger Endurance-Erfahrung, aber auch jede Menge Talent haben IRL-Champion Dan Wheldon, Scott Dixon (ebenfalls IRL) und Casey Mears (Nextel Cup), die drei sind ehemalige Gegner aus der früheren IndyLights-Serie.

Zwei weitere interessante Riley-Lexus bringt Michael Shank Racing; im Fusion/MSR-Auto Nr.6 fährt neben Mike Borkowski, Paul Mears jr. und seinem kanadischen Landsmann Kenny Wilden auch Paul Tracy, der einen Le-Mans-Sieg und NASCAR-Erfolge als weitere Karriereziele nach seinem wohl bevorstehenden ChampCar-Rücktritt angibt. Seine ChampCar-Kollegen A.J. Allmendinger und Justin Wilson sitzen im Schwesterauto Nr. 60 mit Oswaldo Negri jr, der in der GrandAm-Saison 2005 bei einigen Gelegenheiten sein Können hat aufblitzen lassen; ein Fahrer wird noch dazustoßen.

Doran

Doran (Quelle: daytona24hr.com)Teilten Crawford und Riley sich die Schlagzeilen, so ging Kevin Doran es ruhiger an; das Siegerteam von 2004 hatte zwei JE4 vor Ort, fix ist bis jetzt nur der Einsatz des Autos Nr. 77 mit Terry Borcheller und Harrison Brix für die gesamte Rolex-Saison, mit Forest Barber und Michel Jourdain jr. als Partner für die 24 Stunden. Der frühere Teamkollege Christian Fittipaldi ist in Richtung Cheever Racing abgewandert. Hauptpilot im Auto mit der Nummer 78 war BJ Zacharias, hier ging es primär um eine „Leistungsschau“ für potentielle Mitfahrer. Neben Crawford und Riley ist Doran der dritte wichtige Chassishersteller, auch hier gibt es jetzt ein Porsche-getriebenes Auto für Synergy Racing. Patrick Huisman erzielte die zehntschnellste Zeit, im Rennen wird er gemeinsam mit den Brüdern Burt und Brian Frisselle antreten.

Keine Rede mehr ist offenbar von der „Squadra Azurra“ Matteo Bobbi/Fabrizio Gollin. Beide haben bereits Tests mit den Aston Martin DBR9 von BMS Scuderia Italia hinter sich, Gollin zeigte sich außerdem in Interviews unzufrieden über die Entwicklungsarbeit bei Doran Racing.

Die Anderen

Zu dieser Gruppe gehört mittlerweile auch Multimatic. Gemeinsam mit Fabcar einer der Pioniere dieser Kategorie, ist man mittlerweile mit dem Panoz Esperante in der ALMS und der Entwicklung des Ford Mustang im GrandAm Cup ausgelastet. Ein einsamer Multimatic-Ford von Primus Racing, einem Team aus der Formel-Ford-Szene, wurde von Jay Howard (Meister der „Cooper Series“ Formel Ford 2000), Enzo Pottolichio und Nick Boulle gesteuert.

Ebenfalls nur ein Chassis hatte Chase Competition Engineering vor Ort. Das nach dem Vorbild des Mosler MT900 gestaltete Auto ist sicher der eleganteste Daytona-Prototyp, aber nicht der schnellste. Man gibt dennoch nicht auf: unter Nennung von Maverick Motorsports testete unter anderem Cort Wagner das modifizierte Chassis 02. - Ein Spitzenplatz einer dieser beiden Mannschaften wäre eine Sensation.

Chase (Quelle chasecompetition.com)

 

Mindestens ein LMP1-Lola für die LMS

Das erste Modell des neuen Lola B06/10 befindet sich auf dem Weg in die USA. Das hat Lola am Rande der Autosport-International Show  in Birmingham bekannt gegeben. Dyson Racing wird den Wagen dort nächste Woche in Empfang nehmen um ihn zu ersten Testfahrten auszuführen.  Dyson wird im Rahmen der 12h von Sebring 2 der neuen LMP1-Lolas debütieren und sich damit als erster Gegner der neuen Werks-Audis zu etablieren versuchen.

Interessanter noch als diese Nachricht war eine offizielle Bestätigung des ersten neuen LMP1-Lolas für die LMS 2006. Demnach soll ein noch ungenannter Kunde (Chamberlain?) einen der B06/10 in der LMS und in Le Mans an den Start bringen. Gute News für die Top-Klasse der 1000km-Rennen.

Bruneau-Pilbeam: Mecachrome adé

Bruneau-PilbeamDas Team von Pierre Bruneau wechselt für das kommende Jahr den Motorenlieferanten. In der vergangenen Saison vertraute man noch auf einen JPX-Mecachrome Motor – der blieb aber seine Versprechungen schuldig. Sowohl von der Leistung her als auch von der Zuverlässigkeit wurde das Team mit dem Treibsatz nicht glücklich. Ein dritter Klassenrang in Spa, Ausfall in Monza, Ausfall in Le Mans (Nach 2 1/2h), Rang 6 in Silverstone, Ausfall am Nürburgring und ein Ausfall in Istanbul – Die Bilanz fiel ernüchternd aus.

Nun wird auf Motorenseite reagiert. Ein Judd V8 soll im nächsten Jahr für bessere Ergebnisse sorgen und endlich das wahre Potential des Pilbeam-Chassis zu Tage fördern. Bruneau war was den Motor anbelangt in Istanbul nach dem Ausfall ausgesprochen einsilbig – dem an und für sich fidelen Franzosen wären zum Ausgleich ein paar Erfolgserlebnisse im nächsten Jahr zu gönnen.

 

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen