Toyota startet vor Ferrari in Portimao

Das Qualifying für die 6 Stunden von Portimao hat Toyota mit einer Doppelpole abgeschlossen. Die beiden GR010 von Bendon Hartley (#8) und Kamui Kobayashi (#7) erzielten in der gezeiteten Session eine 1:30.171 bzw eine 1:30.444. Damit war Polesetter Brendon Hartley 0,38s schneller als bei der Qualifikation zu den 8h von Portimao 2021, die die bislang einzigste Runde der WM auf diesem Kurs markierten. Zudem war das Rennen 2021 seinerzeit das erst zweite Rennen des neuen GR010. Hartley stellte mit seiner Bestzeit auch einen neuen Qualifying-Rekord auf, den seinerzeit das Alpine-Team mit einer 1:30.364 markiert hatte.

Hinter den Toyota kamen die beiden Ferrari-Hypercars von Nicklas Nielsen (#50) und James Calado (#51) zu liegen, die 1,4s hinter den beiden Toyotas notiert wurden. Dem Rest des Hypercar-Feldes fehlten zwischen 2,3 und 3,6s auf Polesetter Hartley, wobei Porsche mit dem #6 963 von Kevin Estre Platz 5 belegte. Peugeot, die die Plätze 6 und 9 belegten, sind in Portimao erstmals mit einem hydraulischen Schaltungssystem unterwegs, nachdem das elektrische System in Sebring Probleme an beiden 9X8 verursacht hatte.

In der LMP2-klasse erzielte der #63 Prema Racing Oreca von Mirko Bortolotti mit einer 1:34,303 die Pole. Gegenüber der 1:31.210 des Jota-Orecas 2021 sind die Qualizeiten der LMP2 durch die Leistungseinschnitte der letzten beiden Saisons somit um 3,1s gestiegen. Hinter Bortolotti plazierten sich der Vector Sport Oreca von Gabriel Aubry und der United Autosports Oreca von Phil Hanson, der den Jota Oreca von Yifei Ye auf Platz 4 verweisen konnte.

In der GTE-Am-Klasse setzte sich Corvette-Racing Pilot Ben Keating trotz 30kg Erfolgsballast durch, der mit einer 1:41.362 eine Zeit markierte die 1,1s langsamer als die GTE-Am-Polezeit 2021 des Project1-Porsches war. Hinter Keating plazierte sich Sahra Bovy im Iron Dames Porsche und Diego Alessi im #21 AF Corse Ferrari. Neben der Corvette sind auch der #77 Proton-Dempsey-Porsche und der Kessel-Racing Ferrari durch ihre Plazierungen in Sebring mit „Ehrenblei“ ausgestattet worden.

Das WEC-Rennen in Portimao startet am Sonntag um 13 Uhr MEZ. Das komplette Qualiergebnis kann im Rennbericht auf unseren Seiten eingesehen werden.

2.WEC-Runde in Portimao

Mit den 6 Stunden von Portimao steigt an diesem Wochenende die zweite Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf dem Autodromo do Algarve. Gegenüber der Auftaktrunde in Sebring (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) gibt es ein gleich grosses Feld zu vermelden. Der #88 Proton Competition Dempsey-Porsche des anglo-amerikanisch-kanadischen Trios Tincknell/Hardwick/Robichon ist nach dem Trainingsunfall in Sebring wiederhergestellt worden und somit sollen wieder 37 Wagen beim zweiten Auftritt der WM an der Algarve-Küste nach dem 8h-Rennen 2021 (Bild) an den Start gehen.

Während es in der Hypercar-Klasse (je 2 Porsche, Ferrari, Toyota und Peugeot; je ein Glickenhaus, Vanwell und Cadillac) keine Änderungen in den Cockpits zu vermelden gibt, werden in der LMP2 und GTE-Am einige Umbesetzungen fällig. Im Prema Racing-Oreca ersetzt der US-Amerikaner Juan Manuel Correra den in Sebring noch engagierten Andrea Caldarelli. Auf dem United Oreca mit der #22 springt Ben Hanley für Felipe Alburquerque ein. Auf dem zweiten United Wagen ersetzt Giedo van der Garde Tom Blomqvist. Auf dem in Sebring siegreichen Jota-Oreca wird beim Heimspiel in Portugal Antonio Felix da Costa anstelle von Will Stevens antreten. Die meisten der Umbesetzungen wurden nötig weil die IMSA-WeatherTech SportsCar Championship parallel an diesem Wochenende in Long Beach startet.

Auf dem AF Corse Ferrari mit der #21 startet Diego Alessi anstelle des in Sebring engagierten Stefano Costantini. Und auf dem Project1-AO-Porsche werden die beiden Portugiesen Miguel Pedro Ramos und Guilherme Moura de Oliviera an der Seite von Stammpilot Matteo Cairoli das Kontingent der einheimischen Piloten auf 4 aufstocken (Team WRT Pilot Rui Andrare ist ja Stammstarter). Dies und die Tatsache das sämtliche Corona-Einschränkungen endlich entfallen könnte dafür sorgen das dieses mal in Portimao endlich auch mal volle Tribünen zu sehen sind. Zumal das Wetter in Portugal am Renntag bestens zu werden verspricht.

Das Rennen startet um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) während das Qualifying am Samstag ab 16.30 Uhr MEZ über die Bühne geht. Ein Rennbericht aus Portimao ist zeitnah auf unseren Seiten geplant.

Toyota dominiert in Sebring

Wir schulden euch noch einen kurzen Rückblick auf den Saisonauftakt der 11. WEC-Saison der am Wochenende mit den dritten 1000 Meilen von Sebring (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) absolviert wurde.

Toyota konnte sich dort bei der dritten Ausgabe der 1000 Meilen von Sebring einen Doppelsieg sichern. Nach 8 Stunden und 239 absolvierten Runden auf der 5,954km langen Strecke (=1423km oder 884 Meilen) kreuzten die beiden Toyota GR010 Hybrid im Abstand von 2,1s die Ziellinie, wobei am Ende der #7 Wagen von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez vor dem #8 Toyota von Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa die Haube vorne hatte. Platz 3 auf dem Podium belegte am Ende das von der Pole gestartete Ferrari AF Corse 499P Hypercar von Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen, das sich in der Endphase gegen den lange auf P3 fahrenden Werks-Cadillac durchsetzen konnte.

Auch wenn man die Pole noch dem am Ende drittplazierten Ferrari überlassen musste - Toyota fuhr in einer eigenen Subkategorie und bewies das der Erfahrungsvorsprung mit dem Hypercar von der Konkurrenz nicht auf die Schnelle aufzuholen sein dürfte. Der #50 499P dürfte zwar in den ersten Runden Führungskilometer sammeln doch nach der ersten Gelbphase aufgrund eines Einschlags mit Überschlag des Richard Mille AF Corse Ferraris von Fahrer Luis Perez Companc in Turn 1 und dem folgenden frühen Boxenstopp des Ferraris waren beide GR010 nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Bei den schnellsten Runden führten beide Toyota das Feld klar an und spulten ab dort ein fast tadelloses Rennen ab.

Als einzige konnten die Ferrari den Speed der Toyota halbwegs mitgehen, wobei Probleme bei den Boxenstopps mit der Tankanlage, ein höherer Reifenverschleiss und Karambolagen der #51 mit einigen GTE-Wagen ein besseres Ergebnis verhagelten. Ferrari lieferte sich mit den beiden Porsche und dem Cadillac zu Mitte des Rennens eine ordentliche Schlacht um den verbleibenden Podiumsplatz, den man am Ende aufgrund Patzer der Gegner für sich entschied. Der gegen Ende des Rennens lange auf P3 liegende Cadillac musste den Platz gegen Ende des Rennens aufgrund der nicht ganz passenden Tankstrategie hergeben und kam nur 10s hinter dem Ferrari als Vierter ins Ziel.

Die beiden Porsche kämpften anfangs mit einem zu hohen Reifenverschleiss und in der 2. Hälfte mit kleineren technischen Gebrechen (defektes Lenkrad, bzw. Steuergerät) was die beiden 963-Hypercars auf den Gesamtplätzen 5 und 6 je 4 Runden Rückstand auf die Gesamtsieger einbrachte. Eine Überraschung war das Abschneiden des Floyd Vanwall-Hypercars der bei seinem Debüt trotz eines erschreckend schwachen Jacques Villeneuve und eines Heckschadens nach einem Rammstosses des #93 Peugeots von Mikkel Jensen noch vor den beiden Peugeot ins Ziel kam.

Das französische Werksteam präsentierte sich in Sebring hingegen total von der Rolle weil die Rüttelpiste ihre Wagen zerlegte und Schaltungsaktuator- und Hybriddefekte mehrere lange Boxenaufenthalte erforderlich machten. Dennoch erreichten beide Wagen am Ende abgeschlagen das Ziel. Der Glickenhaus schliesslich musste nach nur 2 Stunden einen Elektrikdefekt am Zündschalter verzeichnen, der zum einzigen offiziellen Ausfall der Klasse führte.

Das vollständige Endergebnis, weitere Bilder und Infos zu den beiden anderen Klassen sind im Rennbericht auf unseren Seiten zu finden.

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