Rückblick auf Rowes Erfolg in Spa

Mit sims_martin_eng.jpgdem Sieg bei den 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps hat das Team ROWE Racing aus dem saarländischen St.Ingbert den bislang größten Erfolg seiner Teamgeschichte gefeiert. Als Pilot für den letzten Stint steuerte der Brite Alexander Sims nach 531 Runden und 3.719,124 Kilometern auf der Berg- und Talbahn in den belgischen Ardennen den BMW M6-GT3 mit der #99 als Sieger über die Ziellinie. Zusammen mit seinem Teamkollegen Philipp Eng, der gebürtige Salzburger erzielte nach seinen beiden Meistertiteln im Porsche Carrera Cup Deutschland und dem Porsche Mobil1 Supercup Titel 2015 seinen ersten grossen 24h-Erfolg, sowie dem belgischen BMW-Werkspilot Maxime Martin aus Belgien hatte Sims lange Zeit das Rennen angeführt, die Spitzenposition aber auch über Stunden in einem faszinierenden Duell mit der Bentley-Crew immer verteidigen oder zurückerobern müssen. Erst in der letzten Rennstunde verpokerten sich die Konkurrenten beim letzten Regenschauer mit den Boxenstopps so das Sims nach einer hochkonzentrierten Endphase das renenn schliesslich als Soiieger beenden konnte.

Für alle drei BMW Werksfahrer war es der erste Erfolg in Spa, der besonders für Maxime Martin sehr emotional war. Vor seinen heimischen Fans schloss er zu seinem Vater Jean-Michel Martin auf, der zwischen 1979 und 1992 insgesamt viermal den Klassiker in Spa gewonnen hatte. Sein Onkel Phillipe Martin war 1979 und 1980 als Co-pilot seines Vaters auf einem Ford Capri ebenfalls an 2 Siegen beteiligt. Damit holte Maxime im 10. persönlichen Anlauf den 7 Gesamterfolg für seine Familie beim Klassiker.

Dem neuen Team Partner BMW Motorsport bescherte ROWE Racing gleich im ersten Jahr der Zusammenarbeit den insgesamt 23. Gesamtsieg in Spa und den ersten Erfolg bei einem 24-Stunden-Rennen mit dem neuen BMW M6-GT3. Im vorigen Jahr hatte BMW noch zum Abschied des Vorgängermodells BMW Z4 GT3 in Spa triumphiert.

Durch den Triumph beim „Le Mans des GT-Sports“, dem Saisonhöhepunkt der Blancpain GT Series, machten Philipp Eng und Alexander Sims auch in der Gesamtwertung der Serie einen Sprung nach vorn. Mit 81 Punkten belegt das Duo jetzt den vierten Platz. Nach diesem erfolgreichen Kraftakt in Spa-Francorchamps hat das Team jetzt knapp vier Wochen Zeit zur Regeneration. Am 27./28. August steht in Budapest dann das nächste Rennwochenende der Blancpain GT Series auf dem Programm.

Teamchef Hans-Peter Naundorf war nach der 24h Taktik-Schlacht erschöpft aber glücklich: „Dieser Sieg ist für unser Team das Größte. Wir haben so oft Anläufe genommen, ein so großes Rennen zu gewinnen, aber dass es jetzt mit dem neuen Auto und unserem neuen Hersteller-Partner BMW endlich geklappt hat, ist gigantisch. Ich kann das im Moment noch gar nicht fassen. Es ist ein Riesen-Erfolg für alle Beteiligten, der uns auch für die nächsten Rennen jetzt viel Mut, Auftrieb und Selbstvertrauen geben wird. Alle im Team haben einen perfekten Job abgeliefert, immer weitergemacht und versucht, keine Fehler zu machen. Dann kommt so ein Erfolg dabei heraus. Wir konnten uns während des gesamten Rennens nie ausruhen, erst in der letzten Runde wurde es ein bisschen entspannter.“

Auch Philipp Eng war nach dem Rennen emotional aufgewühlt: „Das Gefühl, hier zu gewinnen, ist fantastisch. Es gibt einige Rennen, bei denen du in deinem Leben als Rennfahrer siegen willst, und Spa gehört definitiv dazu. Dass wir gleich im ersten Jahr des BMW M6 GT3 ganz oben stehen, ist unglaublich. Das ist mein erster großer Erfolg als Werksfahrer, mein erster großer Sieg auf der Langstrecke – ich muss das alles erst einmal begreifen. Es ist so viel passiert im Rennen, natürlich hatten wir auch ein wenig Glück. Als es dann 30 Minuten vor Schluss noch einmal angefangen hat zu regnen, habe ich mich nur gefragt: ,Muss das sein, warum jetzt?’ So einen Nervenkitzel muss ich nicht noch einmal haben.“

Als Belgier in Spa-Francorchamps zu gewinnen – das kann man nicht toppen. Auch für Maxime Martin war es ein spezielles Gefühl: „Zehn Mal habe ich bereits an den 24 Stunden von Spa teilgenommen, und in den vergangenen vier Rennen jeweils in Führung gelegen, ohne zu gewinnen. Jedes Mal hatte ich ein technisches Problem, und irgendwie habe ich auch in diesem Jahr wieder darauf gewartet, dass wir kein Glück haben werden. Das gesamte Team hat einen perfekten Job gemacht. Wir hatten keine Probleme im gesamten Rennen – wir waren einfach konstant gut. Als ich meinen Vater umarmt habe, sind in mir viele Gefühle hochgekommen. Meine Familie hat das Rennen jetzt sieben Mal gewonnen, das ist einfach sensationell.“

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