8h Bahrain beschliessen 9.te WEC-Saison

Parallel zum ADAC GT-Masters-Finale am Samstag absolvierte auch die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft das Finale ihrer insgesamt schon neunten Saison. Beim zweiten Lauf auf der F1-Strecke von Bahrain innerhalb einer Woche (der Link führt zum Kurzbericht auf unseren Seiten) stand dieses mal ein 8h-Rennen auf dem Programm das im Unterschied zum Lauf in der vergangenen Woche weitestgehend in der Nacht absolviert wurde. Dabei fielen auch die letzten Titelentscheidungen.

Am Ende konnte auch ein weiterer Sieg der #7 Toyota Crew von Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley de Schwestercrew auf dem #8 Toyota - Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez – nicht mehr vom Titelgewinn abhalten. Der zweite Platz reichte um den Titelsack zu zu machen. Speziell für Kazuki Nakajima – tragischer Held der Le Mans Ausgabe 2016 – dürfte der Sieg dennoch eine Genugtuung gewesen sein. Der seit 9 Jahren im Top-Programm der Japaner engagierte Pilot hatte erst im unmittelbaren Vorfeld des Rennens seinen Rücktritt aus dem aktiven Toyota-Kader erklärt. Der erneute Toyota-Sieg sorgte für eine weitere Meisterschaftspremiere – denn noch nie zuvor waren alle Siege einer Saison an einen einzigen Hersteller gegangen. Dieser Umstand wurde allerdings durch die Tatsache befeuert das weder die um Verbrauchswerte ringende Alpine, die beim Finale in Bahrain zudem von Getriebeproblemen eingebremst wurde, noch die Glickenhaus mit dem halbherzig durchgeführten Programm dieses Jahr eine ernsthafte Konkurrenz für die japanischen Hypercars darstellten – ein Umstand der sich bis zum Ende der kommenden Saison auch nicht so bald ändern dürfte.

So war denn auch der Kampf um den LMP2-Titel die spannendere Show. Dort setzte sich wie auch in der ELMS am Ende das Team WRT mit dem durch Robin Frijns, Ferdinand Habsburg und Charles Milesi pilotierten Oreca knapp (14s Vorsprung) gegen die Meisterschaftskonkurrenten des Teams Jota (Gonzalez/Davidson/da Costa vor Gelael/Vandoorne/Blomqvist) durch. Damit sicherte sich das WRT-Trio vor dem drittplazierten Jota-Trio den Titel mit 20 Punkten Vorsprung. Der österreichische ex-DTM-Pilot Ferdinand Habsburg hat damit in seiner ersten vollen LMP2-Saison sowohl den Asiatischen Le Mans Serie- als auch den FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Titel in der Klasse einfahren können. Bei den ProAm-Teams und -Fahrern gewannen das Racing Team Nederland und dessen Teamchef Frits van Eerd den ersten Pro-Am-Titel.

Kontrovers endete die Entscheidung in der GTE-Pro-Klasse. Im Duell zwischen Porsche und den wieder auf Augenhöhe geBoPpten Ferraris brachte eine Kollision zwischen Alessandro Pier Guidi und Kevin Estré 15 min vor dem Ende die Entscheidung zugunsten der Ferraris, die mit nur einem Punkt Rückstand auf Porsche ins Finale gestartet waren. Zwar wurde dem Ferrari seitens der Rennleitung beordert die gewonnene Position wieder zurück zu geben, da der zuvor führende Porsche jedoch zu einem Stop hereinkam sah sich die AF Corse-Crew dazu nicht in der Lage. Gegen denr Titel für Pierguidi und James Calado sowie den Herstellertitel für Ferrari legte Porsche umgehend Protest ein – der allerdings recht schnell abgewiesen wurde. Fortsetzung folgt?

Zumindest der GTE-Am-Titel wurde klar entschieden – und zwar auch zugunsten eines AF Corse Ferraris. Nachdem gleich am Start der in der Meisterschaft zweitplazierte TF Sport Aston Martin von Ben Keating & Co durch eine markeninterne Kollision zurückgeworfen wurde war der Weg für Francois Perrodo, Nicklas Nielsen und Alessio Rovera frei. Statt auf Nummer Sicher zu gehen machte sich das Trio auf zu einem weiteren Klassensieg, den man von den beiden Porsche von Dempsey-Proton und Project 1. Die TF-Sport Crew musste hingegen nach einer weiteren Kollision mit Aufhängungsschaden das Rennen vorzeitig beenden. Daneben gab es nur einen weiteren Ausfall – den zweiten Proton Competition Porsche.

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