Alexander Wurz beendet in Bahrain seine aktive Laufbahn
Alexander Wurz hat am heutigen Dienstag den kommenden Rücktritt von seiner Karriere als aktiver Rennfahrer nach dem Saisonfinale der WEC in Bahrain bekannt gegeben. Der 40 jährige ex-F1-Pilot und 2-fache Le Mans-Sieger mit Joest-TWR-Porsche (1996) und Peugeot (2009) wird in 2 Wochen am persischen Golf noch ein letztes Mal mit dem in dieser Saison unterlegenen Toyota TS040 an den Start gehen und danach seinen Helm nach eigener Aussage an den Nagel hängen. Allerdings wird es kein Abschied für immer sein, denn am Rande der Strecke will der Niederösterreicher der Motorsportszene weiter erhalten bleiben.
„Nach 12 Jahren als Testpilot und dritter Fahrer in der Formel 1, hatte ich das Glück, meiner Leidenschaft für LMP-Rennen für weitere 8 Saisons folgen zu können. Das bedeutet, dass ich die Hälfte meines Lebens im Spitzen-Motorsport und ein weiteres Viertel auf dem Weg dorthin verbracht habe. Ich glaube die Zeit ist reif nun einen Schlussstrich zu ziehen und meine Karriere als Profi-Fahrer zu beenden. Ich denke ich habe eine Menge erreicht auf das ich stolz sein kann: Meine zwei Le-Mans-Siege werden immer besonders und unvergesslich bleiben, zusammen mit dem Silverstone-Podium in meinem dritten Rennen der Formel 1.“
Wurz erläutert detailliert was ihn letztlich zu diesem Schritt bewogen hat: "Bei den LMP1 habe ich epische Schlachten, aber auch vernichtende Niederlagen erlebt. Nichts geht über die Le-Mans-Podien, aber auch die Erfolge bei den 12 Stunden Rennen von Sebring, dem Petit Le Mans und Toyotas erster WEC Sieg in Sao Paulo bergen sehr spezielle Erinnerungen. Langstreckenrennen, insbesondere Le Mans, habe ich als eine der härtesten Sportarten erlebt. Ich habe die meisten der 24 Stunden Rennen von Le Mans die ich gefahren habe auch irgend wann einmal angeführt. Aber es war auch unser Ausfall nach 15h in Führung 2014 den ich als einen der bittersten Momente in meiner Karriere erlebt habe. Ich hatte so viel Vorbereitung und so viel Mühen im Vorfeld dieses Rennens investiert das es mir schwer fiel mich wieder auf die folgenden Rennen zu konzentrieren. Normalerweise hat mich solch eine Niederlage in den Vorjahren eher gestärkt, doch nach diesem Tiefpunkt wusste ich das es meine Zeit an der Spitze des Top-Motorsports langsam gekommen war. Daher wird das Finale der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Bahrain das Ende meiner Karriere als aktiver Fahrer markieren.“
Nach dem Karrierestart 1992 in der Formel Ford startete der Niederösterreicher 1993 in der F3 um 2 Jahre später in die F1 aufzusteigen wo er 69 GP bestritt.
Für Toyota , die Wurz 2012 seinerzeit als ersten Piloten offiziell für ihr Programm verpflichteten, bestritt Wurz 27 Läufe in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, wobei er 5 gewann und 11 mal auf das Podium steigen konnte.
Schon zuvor war er 3 Jahre erfolgreich mit Peugeot unterwegs gewesen.
Wurz kündigt auch an das es kein Abschied für immer sein wird: „Ich habe einen grossen Dank an die Renngemeinschaft auszusprechen: für die Herausforderungen, die Kämpfe und die Siege. Dieser geht an die Fans, die Teams, die Wettbewerber, die Organisatoren, die vielen Freiwilligen Helfer und vor allem an meine Familie! Ich werde in Zukunft weiter mit dem Motorsport verbunden bleiben, den ich immer noch im Blut habe. Wer mich kennt weiß, dass ich immer viele Projekte mit mir herumtrage – sei es die Sicherheit im Straßenverkehr oder das Track-Design-Business. Ihr werdet mich also weiter an der Strecke sehen, doch dann ohne Overall.“
Wurz ist unter anderem Vorsitzender der F1-Fahrervereinigung und will auch diesen Posten weiterhin ausüben. Daneben kümmert er sich um die Nachwuchsförderung und ist in seiner österreichischen Heimat ein gefragter TV-Kommentator.