Aus für die GTLM!

roar BMW CorvetteDie IMSA-WeatherTech SportsCar Championship verabschiedet sich Ende dieser Saison von der GTLM-Klasse. Die mit der GTE-Klasse in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in der Europäischen Le Mans Serie weitestgehend identische Klasse wird 2022 von einer GT3-Pro-Klasse namens GTD-Pro abgelöst, in der reine Werks- und Profibesatzungen um eine eigene Wertung kämpfen können. Daneben wird auch die GTD-Klasse für Pro-Am und Amateurbesatzungen weiterhin antreten können.

Damit zieht die IMSA die Konsequenzen aus dem immer dramatischeren Teilnehmerrückgang in der GTE- bzw. GTLM-Klasse. Nach dem Rückzug von Ford und Porsche sowie dem deutlich eingeschränkten Engagement von BMW verbleiben in dieser Saison lediglich nur noch 3 Starter – 2 Corvettes und 1 privates Porsche-Projekt – für ein komplettes Engagement. Weder Ferrari noch Aston Martin sind in der amerikanischen Meisterschaft seit Jahren mit festen Teams präsent. Platzhirsch Corvette hat am Absatz von Kundenwagen in der einheimischen Meisterschaft und auch in den anderen ACO-Serien im Gegensatz zu früheren Zeiten keinerlei Interesse gezeigt. Zudem haben die deutlich höheren Kosten für ein GTLM-Engagement die Kundenteams in Scharen in die GT3/GTD-Klasse abwandern lassen, wo man sich nicht von den mit quasi unlimitiertem Budget operierenden Werksmannschaften von Corvette und Porsche vertrimmen lassen müsste. Neue Hersteller sind zumal weder in der IMSA noch in weiteren ACO-Meisterschaften nicht in Sicht.

risi gtlmDer Schritt der IMSA könnte in der Konsequenz nun auch einer GT3-Klasse zumindest bei den 24h von Le Mans die Tür öffnen. Wenn im kommenden Jahr die Pro-Klasse von einem Corvette-, Lamborghini-, Acura- oder Lexus-Team gewonnen werden sollte, werden diese Mannschaften ihre dafür gewonnene Le Mans Wildcard wohl nur ungerne für die Nennung eines Porsche, Ferrari oder Aston Martin einsetzen wollen. Da zudem auch die Asiatische Le Mans Serie seit Jahren schon auf die weiter verbreitete GT3-Plattform setzt, würde man zumindest eine Sonderkategorie für die Wildcards mit 4-6 Wagen für die jeweiligen Klassenmeister voll bekommen. Ob und wie diese Klasse auf lange Sicht die deutlich teuereren GTE ablöst, wird eine der bestimmenden Storys in Le Mans in den kommenden Jahren werden. Ein erster Schritt dafür ist nun seitens der IMSA eingeleitet worden.

Bei den anstehenden 24 Stunden von Daytona ist das GTLM-Feld lediglich 6 Wagen stark. Den beiden Werks-Corvettes stehen die lediglich im Michelin Endurance Cup mit 2 Wagen antretenden Werks-BMW sowie der für die gesamte Saison antretende Weather Tech-Porsche und der lediglich in Daytona startende Risi Competitione Ferrari gegenüber. Der Kampf um den Klassensieg wird damit eine übersichtliche Angelegenheit.

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