Lambo GT2 kommt nun doch!
Am Rande der traditionellen SRO-Pressekonferenz beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps wurde beiläufig bekannt, das Lamborghini nach langem Zögern nun doch den lange vermuteten Einstieg in die neue GT2-Klasse mit einer speziellen Version des Lamborghini Huracán Supertropheo evo vollziehen wird. Wie Lamborghini Sportchef Giorgio Sanna unseren Kollegen von Sportscar 365 gegenüber bestätigte, haben die Arbeiten an einem entsprechenden Aerokit begonnen mit dem der mit dem GT3 verwandte Markenpokal-Bolide der Supertropheo auf den Leistungsstand der GT2-Klasse abgerüstet werden soll.
Lamborghini hatte diese naheliegende Variante des Huracan bislang nach einigen Prüfungen ausgeschlossen, vielleicht weil man sich mit dem Triebwerk eher am unteren Ende des angepeilten Leistungsspektrums der GT2 von 650-700 PS bewegt. Nachdem aber nun auch der lediglich 600 PS starke KTM GTX/GT2 in die Klasse eingeBoPt wurde und auch der lediglich 640 PS starke Audi GT2 als neue Referenz der Klasse angesehen wird, schwanden wohl die Bedenken seitens Lamborghini den 620 PS leistenden Boliden für die neue Gentleman-Pilotenklasse homologieren zu lassen.
Lamborghini kommt dabei entgegen das mittlerweile wohl an die 300 Wagen vom Supertropho Huracan gebaut worden sind und für die GT2-Charakteristik die Aerodynamik des diesbezüglich hochentwickelten Markenpokalfahrzeugs lediglich mittels eines speziellen Kits abgerüstet werden muss. Das eröffnet den Einsatzteams die Möglichkeit die Wagen nach kurzem Umbau sowohl bei den Markenpokaleinsätzen in den 4 existierenden Serien in Europa, Asien, der Golfregion und Nordamerika als auch in den noch kommenden GT2-Einsatzserien in diesen Regionen an den Start zu bringen.
Die GT2 war 2018 von der SRO eingerichtet worden um ambitionierten Privatpiloten eine leistungsstarke Alternative sowohl zur professionellen, aber aerodynamisch diffizilen GT3, als auch zur leistungsschwächeren GT4 zu bieten. Durch die überlegene Geradengeschwindigkeit, gepaart mit einer abgerüsteten Aerodynamik liegt die Rundenzeiten-Performance der GT2 dabei etwa zwischen der GT3 und der GT4. Für Langstreckeneinsätze, die die Wartungskosten in die Höhe treiben würden, sind die Autos nicht gedacht.
Mit Lamborghini bekennt sich nun der vierte Hersteller zur neuen SRO-Produktionssportwagenkategorie. Interessant dabei: alle 4 Marken haben einen Bezug zum Volkswagen-Konzern! Porsche, Audi und Lamborghini sind 3 der 8 Automobilmarken die unter dem Dach des Konzerns versammelt sind. KTM hingegen bezieht die Triebwerke von Audi. So werkelt im Heck des GTX/GT2 ein 5-Zylinder-Turbomotor von Audi auf Basis des EA 855 evo DAZA-Blocks.