Erster Horag-RS-Spyder Test

lista2Eine neue Teamära leitete Horag-Racing am dritten Adventswochenende in Barcelona ein. Bei Testfahrten auf dem Circuito de Catalunya setzte die Sulgener Mannschaft um Teamchef Markus Hotz erstmals den neuen Porsche Spyder RS ein. Die Stammpiloten Fredy Lienhard und Didier Theys fuhren bei ihren Stints insgesamt 195 problemlose Runden. Insgesamt konnte die Thurgau-Truppe 15 Stunden lang die neu mit einer Schikane umgestaltete Grand Prix-Strecke für die Probefahrten nutzen. Fahrer und Techniker zeigten sich vom neuen Auto sehr begeistert.

Im November war von der Porsche Rennabteilung im württembergischen Weissach der neue LMP2-Rennsportwagen an das Horag-Team ausgeliefert worden. Nach der Lackierung in eine Variation der traditionellen schweizer Rennsportfarben und individuellen Anpassungen wurden nochmals bei Porsche selbst Arbeiten vollzogen, bevor die Testfahrten unternommen wurden.

„Am Freitag waren es zwei Mal vier Stunden und am Samstag sieben Stunden gewesen. Solche Testbedingungen gibt es an den Rennwochenenden nicht“, freute sich Rennsporthaudegen Markus Hotz über den großzügigen Zeitrahmen. Begleitet wurden die Test von einer Fußballmannschaft starken Abordnung der Porsche-Rennabteilung unter Führung des Niederländers Martyn Meijs. Das Testprogramm absolvierte das Horag-Team indes selbstständig, bei kleineren Rückfragen konnte auf das „Weissach-Know How“ zurück gegriffen werden. Reifentechniker von Michelin und ein AP-Bremsenspezialist begleiteten zudem die Testtage. Als Zielsetzung hatten Markus Hotz das Kennenlernen des Autos mit seinen komplexen Systemen im Fahrbetrieb sowie das Sammeln von Daten für die spätere Auswertung abgesteckt.

lista1Insgesamt absolvierten Theys und Lienhard bei trockenen aber äußerst kalten Wetterbedingungen eine Distanz von etwas mehr als 900 Kilometern. Sportwagenroutinier beurteilte Fredy Lienhard das 480-PS starke Kohlefaserauto sehr positiv: „Supersensationell! Das beste Auto, das ich je gefahren bin.“ Der Sieger zahlreicher klassischer Endurancerennen auf Ferrari, Dallara und Lola lobte vor allem die Fahreigenschaften und die Motorcharakteristik. „Das Auto liegt sehr gut auf der Fahrbahn und lässt sich sehr präzise lenken,“ stellte Lienhard fest. „Das Auto besitzt sehr viel „Downforce“ und das Triebwerk eine sehr gute Charakteristik mit einem sehr guten Drehmoment von unten heraus.“ Wie zugleich sein langjähriger Stallgefährte Theys lobte er die Fahrbarkeit des Autos, die auch mal „kleinere Fehler verzeiht“. 

Auch Teamchef Markus Hotz zeigte sich über die gelungene erste Ausfahrt sehr zufrieden, gab sich aber hinsichtlich der Erwartungen für die Saison 2008 „demütig“: „Wir dürfen die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Das Team steckt jetzt in einem Lernprozess und wir müssen schauen das Potenzial nutzen zu können.“ Nachdem in den USA durch die Teams von Penske und Dyson in der vergangen Saison vier Porsche LMP2-Wagen eingesetzt wurden, ist in Europa das Horag-Team das erste, das den Spyder zu ausgiebigen Tests ausführte. Die Teams von Verschuur (NL) und Essex (DK) planen für die kommende Saison gleichfalls den Einsatz eines neuen  „Schwabenpfeils“.

Als dritter Fahrer wird wie bereits gemeldet der Niederländer Jan Lammers zum Team stoßen. Der ehemalige F1-Pilot bringt als Le Mans-Sieger von 1988 (mit Jaguar) eine immense Sportwagenerfahrung mit ein. Angepeilt sind vom Horag-Team Einzelstarts in der American Le Mans-Series mit den Traditionsrennen in Sebring und Road Atlanta sowie alle europäischen Rennen der Le Mans-Series.

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