GT1-WM: Teamchefs sind zufrieden

GT1-ZugIm Vorfeld der Saison wurde viel über die Rentabilität der FIA-GT1 Weltmeisterschaft spekuliert. Ein Kalender mit zehn Meetings und 22 Rennen, hinzu die teuren GT1, für die nun kaum noch Nachfolgemodelle in Sicht sein könnten. Wir nutzten das Wochenende am Nürburgring, um mit einigen der Teamchefs zu sprechen um ihre Meinungen einzuholen.

Für Lamborghini-Teamchef Hans Reiter war der Schritt von den 2h-Rennen zum 2x1h-Format ein profitabler: „Das Budget, das du pro Auto brauchst, hat sich im Prinzip halbiert. Wenn du ganz knapp kalkulierst, dann könntest du mit einer Mini-Crew von vier Mann ein Auto einsetzen. Reparieren während der Rennen wie bei den Langstreckenrennen brauchst du nämlich nicht mehr. Ist ein Auto beschädigt, dann kannst du es stehen lassen, weil du eh nicht mehr in die Punkte kommst. Zudem ist die Vermarktung und das TV-Paket um Längen besser wie bei der Le Mans Serie. Ich denke das der ACO da im kommenden Jahr ein viel grösseres Problem bekommt, was die zahlenden Kundenpiloten angeht. Für die Privatiers könnte die FIA-GT1 Weltmeisterschaft sich da wirklich zur Alternative entwickeln.

Ähnlich positiv äusserte sich Hardy Fischer, dessen Crew die GT1-Aston Martin einsetzt. „Wir fühlen uns hier wohl und die Rahmenbedingungen der Meisterschaft stimmen. Klar gibt es kleinere technische Details wie zum Beispiel die Geschichte mit den schnell verschleissenden Reifen. Diese sind aber adressiert und jetzt warten wir auf Lösungsvorschläge.“

Phoenix-CorvetteSkeptisch dagegen war Phoenix Racing-Teammanager Dirk Theimann - allerdings aus individuellem Grunde. Der deutschen Mannschaft war im Vorfeld der logistische Partner Carsport Holland mit seiner Corvette abhanden gekommen. „Das ist der Grund, warum wir nur noch mit einem Auto unterwegs sind. Dadurch haben wir derzeit erhöhten Aufwand bei der Besetzung des Cockpits, da wir hier mit den Connections von Carsport mit kalkuliert hatten.“ Theimann bestätigte die Budgetangaben von Hans Reiter, konnte sich nach den 24h von Spa-Francorchamps aber auch vorstellen, eine Teilnahme an der für nächstes Jahr angedachten GT2-Langstreckenserie in Erwägung zu ziehen. „Mit unseren GT3-Audis waren wir auf feuchter Strecke recht gut dabei. Vielleicht sollte die FIA den Fokus dieser Serie mehr auf die GT3 statt auf die GT2 legen.“

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