Rinaldi Racing vor AsLMS-Engagement

rinaldi gulf12h 2017Die deutsche Rinaldi Racing Mannschaft hat ein Engagement mit 2 Ferrari F488 GT3 in der Asiatischen Le Mans Serie 2021 in Angriff genommen. Die seit Jahren in den SRO-GT-Serien engagierte Mannschaft hatte schon in diesem Jahr ein LMP3-Programm im Michelin Le Mans Cup gestartet. Gegenüber GT-Eins äusserte sich nun Teamchef Michele Rinaldi zur Besatzung und den Beweggründen hinter dem verstärkten ACO-Engagement.

„Wir haben vor mit 2 Ferrari in die Rennen zu gehen wobei eine Mannschaft in der Am-Subkategorie für Bronce-Piloten an den Start gehen wird. Dieses Auto wird von Christian Hook und Manuel Lauck pilotiert werden. Auf dem zweiten Wagen mit der #55 werden Rino Mastronardi und David Perel miteinander antreten. Die Besatzungen sind noch nicht zu 100% fixiert, da wir prinzipiell die dritten Sitze auch noch zu vergeben haben und dafür noch in laufenden Verhandlungen stecken.“

Die Truppe von Michele Rinaldi reist dabei nicht ganz unvorbereitet an den Yas Marina Circuit an: bereits 2015 und 2017 absolvierte man eine Teilnahme an den Gulf 12h auf dem F1-Kurs in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Bild). Von daher dürfte man beim Setup auf Teile der damaligen Daten zurückgreifen können. 

Rinaldi macht keinen Hehl daraus das eine über den GT-Titel eingefahrene Le Mans Wildcard als Idealergebnis des Engagements höchst willkommen wäre. „Wie wir dann das Budget für den Le Mans Einsatz zusammen bekommen, wäre eine erst dann zu klärende Detailfrage für die wir sicher eine Lösung finden würden. Aber Le Mans wäre für das Team sicher hochinteressant und ich sehe für uns durchaus eine Zukunft in der ACO-Szene. Diese bietet in einem entscheidenden Detail den Amateurpiloten, aus denen sich das Gros unseres treuen Kundenstamms rekrutiert, eine bessere Bühne als bei den GT. In den Langstreckenrennen der GT World Challenge Europe ist zum Beispiel das Pro-Am Feld sehr umkämpft. Da zudem alle 3 Piloten gemeinsam das Qualifying für eine Durchschnittszeit bestreiten müssen, ist der Speed deines Amateurs, den du auf dem Auto hast, schon fast entscheidend für die Startposition im Rennen. Stehst du dabei aufgrund der Leistungsdichte zu weit hinten, ist ein Kampf um den Klassensieg auch mit gutem Material und guten Pro-Piloten fast aussichtslos. Das sieht in den ACO-Serien, wo auf jedem Auto ein echter Amateur sitzen muss, aber der Profi das Qualifying bestreiten darf, etwas anders aus.

Nun hat auch die SRO das Problem erkannt und mit dem GT-Rebellion Konzept eine Rennserie vorgestellt in der ab 2021 wieder die Bronce-Fahrer in die Langstrecke zurück geholt werden sollen, was von der Grundidee her absolut richtig ist. Auch wir versuchen derzeit Cockpits dafür und auch wieder für ein GTWCE-Endurance-Programm besetzt zu bekommen, jedoch sind die Vorbehalte und die Skepsis dafür bei den Kunden angesichts noch fehlender Erfahrungswerte mit dem neuen Konzept und der derzeitigen weltweiten Lage angesichts der Corona-Pandemie gross.“

mlmc3 lc120startEine echte Gentlemanpiloten-Alternative sieht Rinaldi daher in den LMP3, die auch 2021 wieder zum Einsatz gebracht werden sollen. „Wir hatten anfangs Vorbehalte ob unsere Klientel mit den schnellen Prototypen gut zurecht kommen würden. Aber die haben sich nach einer Saison komplett zerstreut. Die Wagen sind in Anschaffung und Unterhalt sogar günstiger als die GT4 bei denen die Hersteller für Ersatzteile und regelmässige Updates deutlich hinlangen und zudem deutlich schneller als diese. Zwar spricht das Brand-Image noch für die GT aber die dafür in Kauf zu nehmenden erhöhten Kosten machen dann doch wieder die LMP3 attraktiver, bei denen durch die 5-jährige Homologation teure Updates weitgehend ausgeschlossen sind und der Fahrspass deutlich höher ist.

Daher werden wir unser 2-Wagen Engagement im Michelin Le Mans Cup fortsetzen, wobei das Duo Steve Parrow und Dominik Schwager bereits erneut für die kommende Saison fixiert worden ist. Für den zweiten Duqueine M30-D08 LMP3 sind wir derzeit noch in Verhandlungen.“

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